Berlin. Am Sonnabend brannte die Toilette am Alfred-Scholz-Platz ab. Die Wall AG äußert einen Verdacht. Das Phänomen ist weit verbreitet.

Verdreckt und absichtlich verstopft, Ziel von Vandalismus oder als Unterkunft missbraucht: Berlins öffentliche Toiletten sind immer seltener für ihren eigentlichen Zweck nutzbar. In einem Artikel hatte die Morgenpost gerade über die Probleme an 35 Toilettenorten berichtet, da gibt es auch schon das nächste Problem.

Vermutet wird: Brandstiftung

Am vergangenen Samstag ist die Toilette am Neuköllner Alfred-Scholz-Platz durch ein Feuer total zerstört worden. „Da zuvor eine Dauerbewohnung des Standortes gemeldet wurde, gehen wir derzeit von Brandstiftung aus“, sagt Wall AG-Sprecher Christian Knappe. Die Ermittlungen zur Brandursache sind aber noch nicht abgeschlossen. Bei Brandstiftung müsse es sich nicht um absichtlichen Vandalismus handeln, erklärt Knappe.

Die Decke der Toilette ist  massiv in Mitleidenschaft gezogen worden durch das Feuer.
Die Decke der Toilette ist massiv in Mitleidenschaft gezogen worden durch das Feuer. © Wall AG

Bei vielen vorübergehend bewohnten Toilettenhäuschen würden im Nachgang Kochutensilien gefunden, so dass die Vermutung naheliege, dass es sich um ein absichtliches Feuer mit unabsichtlichen Folgen handele.

Wall sieht „neue Eskalationsstufe“

„Dies ist zwar der neueste Fall einer Berliner Toilette, die durch Brand zerstört wurde, aber bei weitem nicht der erste“, erzählt Knappe. Gerade als alle Berliner Wall-Toiletten noch kostenpflichtig waren und man mit Bargeld bezahlen konnte, häuften sich die Einbrüche. Unter anderem wurden dabei auch Sprengungen versucht, um an den Bargeldtresor zu kommen. „Bei den Sprengversuchen ist es damals mehrmals zu Bränden gekommen“, erzählt Knappe. Unter anderem am Helmholtzplatz hat das dortige Häuschen zweimal gebrannt. „Auch wenn Brände kein neues Phänomen sind, erleben wir derzeit aber schon eine neue Eskalationsstufe im Umgang mit unseren Einrichtungen“, befindet Knappe.

Mehr Nachrichten aus Neukölln lesen Sie hier.