Berlin. Das Special Olympics Festival am Neptunbrunnen ist eröffnet. Bis 25. Juni gibt es täglich Musik, Tanz, Theater und Mitmach-Aktionen.

Berlin feiert die Special Olympics, die größte inklusive Sportveranstaltung der Welt. Die Weltspiele der geistig und mehrfach behinderten Sportler werden am Sonnabend, 17. Juni, feierlich im Olympiastadion eröffnet. Bereits am Donnerstag hat das öffentliche Rahmenprogramm begonnen, das jeder kostenlos besuchen kann: Bis zum 25. Juni läuft rund um den Neptunbrunnen in Mitte das Special Olympics Festival. Rund 30 Stände und eine große Kulturbühne sind dafür zwischen dem Alexanderplatz und dem Roten Rathaus aufgebaut.

Der Platz am Neptunbrunnen wird in den kommenden Tagen auch Spielort der offiziellen 3x3-Basketball-Wettbewerbe der Special Olympics. Dafür steht hier eine kleine Tribüne. Eintrittskarten sind zum Zuschauen nicht erforderlich. Freitag und Sonnabend wird nur trainiert, aber am Sonntag ab 14 Uhr beginnen die Wettbewerbe. Das Festival ist als buntes Fest mit vielen Aktivitäten angelegt, insbesondere finden zahlreiche Kulturangebote wie Theater, Show, Tanz-Acts, Musik statt und es gibt Street Food wie Chicken Kebab, Churros, Eis und weitere Snacks. Am Donnerstag trat etwa die Gruppe „Unikat“ aus Weihe bei Bremen auf – die rund 20-köpfige Gruppe trommelte auf Fitbällen unter anderem rockige Melodien wie „We will rock you“.

Menschen erreichen, die sonst nichts mit Behindertensport zu tun haben

„Zusammen unschlagbar“ lautet das Motto der Weltspiele, die ein Zeichen für mehr Akzeptanz gegenüber geistig behinderten Menschen setzen sollen. „Es ist großartig, dass dieses Festival hier so zentral und kostenlos für jeden stattfindet“, findet Anne Breitsprecher, die als Koordinatorin hauptamtlich beim Deutschen Team mitarbeitet. Damit könnten die Special Olympics „ihre Türen ganz weit öffnen“, auch für Menschen, die sonst gar nichts mit Behindertensport zu tun haben. „Unser größter Wunsch ist es, dass unsere Athleten sichtbarer werden und die Special Olympics noch bekannter“, sagt Breitsprecher. Die deutschen Sportler seien zwischen zwölf und über 70 Jahre alt. „Für viele von ihnen ist es ein einzigartiges Lebensereignis.“ Noch nie zuvor fanden die 1968 ins Leben gerufenen Special Olympics in Deutschland statt.

Auf der Kulturbühne wird zur Eröffnung des Special Olympics Festivals am Donnerstag getanzt.
Auf der Kulturbühne wird zur Eröffnung des Special Olympics Festivals am Donnerstag getanzt. © Funke Foto Service | Reto Klar

Warum sollte man sich die sportlichen Wettbewerbe anschauen, die die rund 7000 geistig behinderten Athleten aus aller Welt in verschiedenen Sportstätten wie dem Olympiapark oder der Messe Berlin abhalten? Die Sportler erzielten „vielleicht keine Weltrekorde“, sagt Anne Breitsprecher, aber: „Man wird nirgends so viele echte, authentische Emotionen erleben wie hier!“ Die Teilnehmer seien voller Glück, ihre Sportart ausüben zu können und umarmten sich gegenseitig, wenn sie etwa beim 100-Meter-Lauf ins Ziel kämen. Der olympische Gedanke „Dabei sein ist alles“ steht wirklich im Vordergrund.

Täglich geöffnet ist das Festival am Neptunbrunnen, wo man auch Tickets für die Sportwettbewerbe kaufen kann, von 14 bis 22 Uhr. Ausnahmen: Am 17., 22. und 25. Juni schließt das Festival um 19 Uhr. Jeden Tag gibt es verschiedene Workshops. Am Montag und Dienstag (19. und 20. Juni), jeweils von 11 bis 21 Uhr, ist etwa der Berliner Turn- und Freizeitport-Bund und die Berliner Turnerjugend präsent – Kinder können dann auch das Kinderturnabzeichen für alle erwerben. Auch für Ältere gibt es ein Fitnessangebot. Am Freitag, 23. Juni, ist „Inklusionstag der Vielfalt mit dem Berliner CSD“, mit Diskussion zu mentaler Gesundheit auf der Bühne (15.30 Uhr), Dragshow (16.40 Uhr), Live-Band (19.45 bis 20.30 Uhr) und Live-DJ (20.30 bis 21.30 Uhr).

Alle Details zum Programm: www.Berlin2023.org/de/festival

Wo: Neptunbrunnen, Rathausstraße 1, 10178 Berlin. Eintritt frei.