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Alexanderplatz – So kommt die Sanierung des U2-Tunnels voran

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Jens Anker
Voraussichtlich ab Ende August soll die U2 wieder planmäßig fahren.

Voraussichtlich ab Ende August soll die U2 wieder planmäßig fahren.

Foto: Jörg Carstensen / dpa

Diese Nachricht ist für Hunderttausende Berlinerinnen und Berliner gut. Es geht um die Sanierung des U-Bahn-Tunnels am Alexanderplatz.

Berlin. Die Sanierungsarbeiten im Tunnel der U-Bahn-Linie U2 am Alexanderplatz kommen wie vorgesehen voran, sodass die Strecke nach derzeitigem Stand nach den Sommerferien wieder vollständig befahren werden kann. Die Arbeiten würden planmäßig verlaufen, sagte Britta Behrendt, Staatssekretärin in der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt, am Mittwoch im Hauptausschuss des Abgeordnetenhauses.

Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) und Covivio, der Bauherr des Hochhausprojektes, das nach derzeitigem Stand wohl zur Absenkung des Tunnels geführt hat, hatten gemeinsam ein Konzept zur Sanierung erarbeitet, das den aktuellen Angaben nach erfolgreich umgesetzt wird. „Die Arbeiten sind sehr konstruktiv auf schwierigem Grund“, hieß es dazu aus der Verkehrsverwaltung.

Allerdings bestehe keine Garantie, dass die Strecke zwischen Senefelderplatz und Klosterstraße nach den Sommerferien, also ab Ende August, tatsächlich wieder regulär befahren werden könne. Bei den laufenden Arbeiten im Untergrund könnten jederzeit bislang unbekannte Probleme auftauchen, die die Vollendung der Reparaturarbeiten noch verzögern könnten, hieß es weiter.

Eingleisiger Pendelverkehr im 15-Minuten-Takt

Alle Beteiligten seien sich der Bedeutung der Strecke für den öffentlichen Nahverkehr und die Ost-West-Anbindung bewusst und arbeiteten unter Hochdruck an der Sanierung. Fragen des Schadenersatzes seien noch nicht geklärt. Zwischen den Bahnhöfen Klosterstraße und Senefelderplatz fahren die U-Bahnen aktuell nur im Pendelverkehr im 15-Minuten-Takt.

Die Reparatur des U-Bahn-Tunnels gilt auch aufgrund des Alters des Bauwerks – es ist mehr als 100 Jahre alt – als schwierig; die Kosten dafür werden auf rund zehn Millionen Euro geschätzt.

Hochhausbau am Alexanderplatz hat voraussichtlich zur Tunnelabsenkung geführt

Das Unternehmen Covivio errichtet direkt neben dem U-Bahn Tunnel einen 130-Meter-Büroturm mit einem 36 Meter hohen Sockelgebäude, in dem neben Gewerberäumen auch 220 Mietwohnungen entstehen sollen. Wenngleich die Verursacherfrage zuletzt noch nicht abschließend geklärt war, gilt es als wahrscheinlich, dass die Arbeiten an der Baugrube von Covivio die Ursache waren. Im Sommer 2022 hatten sich die Stützwände, die die Baugrube absichern, unter dem Druck des Grundwassers so stark verformt, dass der angrenzende U2-Tunnel um 3,8 Zentimeter absackte.

In den vergangenen Monaten wurde der Untergrund durch sogenannte Injektionsspritzen mit Beton stabilisiert. An insgesamt 56 Stellen der gesperrten Strecke werden solche Betonspritzen vorgenommen. Nach der Stabilisierung des Tunnels soll dieser auch wieder angehoben werden.