Wenige Hektar betroffen

Waldbrand in Jüterbog: Feuerwehr zieht sich zurück

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Alexander Rothe
Ein Warnhinweis hängt im Naturschutzgebiet des ehemaligen Truppenübungsgelände bei Jüterbog.

Ein Warnhinweis hängt im Naturschutzgebiet des ehemaligen Truppenübungsgelände bei Jüterbog.

Foto: Paul Zinken/dpa

Nur noch wenige Hektar vom Brand betroffen. Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen fordert derweil mehr Unterstützung vom Bund.

Jüterbog/Berlin. Mehrere Tage nach dem Ausbruch eines Waldbrandes in der Nähe von Jüterbog zieht sich die Feuerwehr nun zurück. „Es brennt zwar in der Fläche, allerdings sind die Flammen nur wenige Zentimeter hoch, haben eine sehr langsame Laufgeschwindigkeit und sind weit weg von den beräumten Wegen“, erklärt der Einsatzleiter von der Freiwilligen Feuerwehr Jüterbog, Rico Walentin. Die Naturstiftung werde die Beobachtung des weiter schwelenden Brandes während der Nacht übernehmen.

Von den rund 1100 Hektar seien 326 Hektar vom Brand betroffen bzw. betroffen gewesen. Derzeit sind es nur wenige Hektar. Allerdings geht Walentin nicht davon aus, dass sich das Feuer auf die gesamte Fläche ausbreiten wird. „An manchen Stellen ist der Boden sandig, sodass das Feuer von selbst ausgeht.“

Das Gebiet wird von sogenannten Bodenschutzstreifen eingegrenzt, die zwischen 15 und 50 Meter breit sind. Diese gerodeten Flächen dienen dazu, das Feuer am Boden auslaufen zu lassen, sodass es nicht auf andere Flächen übergreifen kann. Vor allem Flammen-anfällige Kiefern werden an manchen Stellen durch Bagger geräumt, um diese Freiflächen zu vergrößern.

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Am Dienstagnachmittag machte sich Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen (CDU) ein Bild von der Lage in Jüterbog und stellte die Perspektive für die nächsten Tage vor. „Wir machen keine Großlage, ziehen erstmal ab und schauen, was passiert“, so Stübgen. Letzteres sei deshalb notwendig, weil in den nächsten Tagen kein ausreichender Regen zu erwarten ist.

Löschflugzeuge, wie beim Waldbrand im vergangenen Jahr, sollen laut Stübgen gegenwärtig nicht zum Einsatz kommen angesichts der entspannenden Lage. Wichtig sei es aber schnell reagieren zu können. Ein weiterer Grund, warum auf Löschflugzeuge verzichtet wird, sind die damit verbundenen Kosten.

Kosten seien überhaupt ein Thema. Brandenburg ist für die Munitionsbeseitigung rechtlich selbst zuständig. „Wir sind mit Abstand einer der vegetationsbrandgefährlichsten Gebiete in Europa und wir haben mit Abstand in Deutschland die am meisten von Munition belasteten Gebiete“, erklärt Stübgen in Richtung Bundesregierung, von der er sich mehr Unterstützung bei der Munitionsbeseitigung wünscht.