Freie Universität

FU-Jubiläum: Störer bepöbeln Wegner bei Festakt

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Im Henry-Ford-Bau der FU störte am Donnerstag eine linke Studentengruppierung die Rede des Regierenden Bürgermeisters Kai Wegner und bepöbelte ihn als "Antisemiten".

Im Henry-Ford-Bau der FU störte am Donnerstag eine linke Studentengruppierung die Rede des Regierenden Bürgermeisters Kai Wegner und bepöbelte ihn als "Antisemiten".

Foto: Sibylle Haberstumpf / Berliner Morgenpost

In Dahlem feiert die FU 75-jähriges Bestehen. Berlins Regierender Bürgermeister wird bei seiner Rede von einer linken Gruppe gestört.

Erst feierlicher Festakt, danach sommerliche Party mit Cocktails und DJ auf dem Campus Dahlem: Die Freie Universität Berlin (FU) hat am Donnerstag mit Hunderten Gästen ihr 75. Bestehen gefeiert. Viele Ehemalige und zahlreiche bekannte Gesichter aus Politik und Wissenschaft – etwa Berlins früherer Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) – kamen am späten Nachmittag ins zentrale Hörsaalgebäude, den Henry-Ford-Bau an der Garystraße in Steglitz-Zehlendorf. Anschließend wurde vor dem Gebäude gefeiert und angestoßen.

Eine kurze Störung gab es zu Beginn: Als Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU), der zum ersten Mal als Redner an der FU war, gerade zum Grußwort ansetzte, warf eine Studentengruppierung aus dem linken Milieu Flugblätter von der Empore. Darauf stand „Henry-Ford-Bau umbenennen“ und „Henry Ford war ein Antisemit“. Auch Wegner wurde als „Antisemit“ bepöbelt. Danach verließ die kleine Gruppe den Saal. Lesen Sie auch: 75 Jahre FU Berlin: Sieben interessante Fakten zur Uni

FU ist „Flaggschiff und Leuchturm des Wissenschaftsstandortes Berlin“

Der Regierungschef ließ sich davon nicht beirren. Er hob die enorme Bedeutung und die wissenschaftlichen Verdienste der FU hervor, die seit 2007 zu den deutschen Exzellenzuniversitäten zählt, und nannte sie „Flaggschiff“ und „Leuchtturm“ des Wissenschaftsstandorts Berlin. Ihre Gründung im Jahr 1948 „war getragen vom unbedingten Willen nach Freiheit“, so Wegner. Historische Momente, die der Stadt- und Weltgeschichte ihren Stempel aufsetzten, hätten die Uni von Beginn an geprägt. Die Arbeit des sogenannten Gründungsausschusses für eine Freie Universität fiel in die Zeit der „Berlin-Blockade“. Wegner sagte: „Bereits die Entstehung der Freien Universität war also eine Antwort auf die Herausforderungen Berlins in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg und zu Beginn des Kalten Krieges.“

Den drei Leitbegriffen der FU – Wahrheit, Gerechtigkeit und Freiheit – sei die Uni in all den Jahren treu geblieben. Die Leitbegriffe seien zugleich auch Verpflichtung für die Gegenwart und Zukunft, so Wegner. „Auch deshalb bietet Berlin vielen Menschen eine Heimat, die in ihren Herkunftsländern nicht frei studieren, lehren oder forschen können, deren Heimatstädte und Bildungseinrichtungen barbarisch zerstört werden, in denen Frauen der Zugang zu Wissen verwehrt wird.“ Auch Universitätspräsident Günter M. Ziegler stellte heraus: „Der Gründungsimpuls 1948 war die Freiheit.“

An der FU studieren rund 33.500 Menschen. Am 7. Juni gehen die Feiern in Dahlem schon weiter: Dann gibt es auf dem Campus ein Konzert ab 17 Uhr.