Berlin. Berliner Studierenden soll es ab Juni ermöglicht werden, ihr Semesterticket auf das Deutschlandticket upzugraden. Bislang können die Studenten mit ihrem Ticket mit Bussen und Bahnen im Tarifbereich ABC, also in der Stadt und dem Berliner Umland, fahren. Nun soll per Zuzahlung auch die bundesweite Nutzung des Nahverkehrs möglich sein. Pro Monat wird laut Senatsverkehrsverwaltung für das Upgrade ein Aufpreis von 13,95 Euro fällig. Eine ähnliche Lösung gibt es auch in Brandenburg. Laut Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) gilt das Angebot zunächst bis zum Ende des Sommersemesters.
Damit können Berlins Studenten in den kommenden Monaten für insgesamt rund 34 Euro im Monat deutschlandweit unterwegs sein, sie zahlen also einen vergleichbaren Betrag wie Arbeitnehmer für das Jobticket. Dieser Preis kommt auch zustande, weil das Land Berlin für das Sommersemester pro Studierenden einen Zuschuss von 75 Euro zu den Semestergebühren gezahlt hat. Die Möglichkeit des Upgrades soll verhindern, dass die Studenten zusätzlich zum verpflichtenden Semesterticket noch ein Deutschlandticket kaufen müssen.
Studierendenparlament der TU fordert erneuten Zuschuss für das Wintersemester
Vorgesehen ist, das Ganze über eine App abzuwickeln. Ein Kauf des Deutschlandtickets soll bis einige Tage nach Monatsbeginn möglich sein und die Fahrkarte dann rückwirkend ausgestellt werden. Hierbei handelt es sich aber nur um eine Übergangslösung. Berlin setzt sich mit den anderen Ländern für ein bundesweit einheitliches Semesterticket auf Basis des Deutschlandtickets ein, das spätestens zum Sommersemester 2024 eingeführt werden soll.
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Dazwischen bleibt allerdings noch das kommende Wintersemester, das im Oktober beginnt und für das Studentenvertretungen zuletzt das Fehlen einer kostengünstigen Option kritisierten. Das Studierendenparlament der Technischen Universität in Berlin (TU) hat in der vergangenen Woche eine Resolution beschlossen und von der Senatsverwaltung um die neue Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU) aufgefordert, „unverzüglich Verhandlungen mit der Studierendenschaft über einen erneuten Zuschuss aufzunehmen“. Es brauche Lösungen für das Wintersemester sowie einen langfristigen Plan, der die „besonders kritische Situation der Studierendenschaft“ berücksichtige, hieß es weiter.
Auch Tobias Schulze, wissenschaftspolitischer Sprecher der Linksfraktion im Abgeordnetenhaus, hat am Dienstag auf eine „grundsätzliche und dauerhafte Lösung für ein günstiges Semesterticket“ gedrängt. „Bisher wissen wir nicht einmal, ob es im kommenden Wintersemester an allen Hochschulen ein Semesterticket geben wird“, so Schulze.
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