Berlin. In Berlin sollen mehrere Straßenabschnitte zeitweise autofrei oder verkehrsberuhigt umgestaltet werden. Welche Orte ausgewählt wurden.
Pflanzbeete und Sitzmöbel statt Autoverkehr: In Berlin sollen in den nächsten Wochen mehrere Straßenabschnitte in sogenannte Sommerstraßen umgewandelt werden. Das Projekt findet unter Beteiligung der Senatsverkehrsverwaltung erstmals in der Bundeshauptstadt statt, nun steht auch fest, wo es umgesetzt werden soll. Wie die Verkehrsverwaltung mitteilte, wurden drei Strecken ausgewählt, an denen das Konzept in unterschiedlicher Form getestet werden soll.
So ist in Tempelhof-Schöneberg ein rund 30 Meter langer autofreier Bereich im nördlichen Abschnitt der Steinmetzstraße zwischen Hausnummer 3 und 5 geplant, in Mitte soll ein rund 50 Meter langer Abschnitt in der Ackerstraße auf Höhe des Spielplatzes Bergstraße zur Sommerstraße werden. Diese Strecke wird allerdings nicht komplett für den Autoverkehr gesperrt, er soll weiterhin auf einer eingeengten Fahrbahn zugelassen sein.
Fußgängerzone in der Wilmersdorfer Straße wird verlängert
Die dritte Sommerstraße entsteht auf einem rund 75 Meter langen Abschnitt in der Wilmersdorfer Straße in Charlottenburg-Wilmersdorf nördlich der Schillerstraße. Diese bildet damit eine Verlängerung der existierenden Fußgängerzone. „Dieser Abschnitt wird zum Abschluss des Sommerstraßenprojektes dauerhaft als Fußgängerzone bestehen bleiben“, teilte die Verkehrsverwaltung mit.
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Ziel des Projektes ist es, die Aufenthaltsqualität in den drei Straßen zu erhöhen und mit den umgestalteten Bereichen auch Raum zum Spielen für Kinder zu schaffen. An allen Standorten ist dazu vorgesehen, modernes Stadtmobiliar aufzustellen, das aus mobilen Pflanzbehältern mit integrierten Sitzbänken besteht. In den kommenden Wochen sollen die Sommerstraßen eingerichtet werden, heißt es in der Mitteilung. Sie sollen den Plänen nach bis Oktober Bestand haben.
Bezirk Mitte will Sommerstraßen auch im nächsten Jahr umsetzen
Das Mobiliar werde – mit Ausnahme der Wilmersdorfer Straße – nach Abschluss des Projektes an andere Stellen in den Bezirken versetzt, erklärt die Verwaltung. Die Sommerstraße in Tempelhof-Schöneberg soll am 29. April mit einem von der Initiative Steinmetzstraße organisierten Straßenfest eröffnet werden. Dort gibt es auch eine angrenzende Schule, die von dem Projekt ebenfalls profitieren soll.
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„Die überfüllten und übernutzten Grünanlagen an heißen Tagen zeigen deutlich, dass es einen großen Bedarf für Aufenthaltsorte im öffentlichen Raum gibt. Sommerstraßen sind dabei in Berlin eine neue Ergänzung“, sagte Verkehrssenatorin Bettina Jarasch zur Begründung des Vorhabens. Die Sommerstraßen sollen – sofern weitere Initiativen die Umsetzung unterstützen – keine einmalige Aktion bleiben. Mittes Bezirksstadträtin Almut Neumann (Grüne) kündigte an: „Wenn das Projekt erfolgreich ist, wovon ich ausgehe, sollen Sommerstraßen im nächsten Jahr an vielen Stellen in Mitte entstehen“