Berlin. Wer am Montag (27.3.) auf die öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen ist, braucht starke Nerven – und Zeit. Der Streik der Dienstleistungsgesellschaft Verdi und der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) betrifft auch die Berliner. Zumindest zeitweise rollen keine S- oder Regionalbahnen. Bleiben aber die Busse, U-Bahnen und Trams der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG). Welche Möglichkeiten der Umfahrung es gibt und wie viel mehr Zeit einzuplanen ist, hat die Berliner Morgenpost an einigen Beispielen zusammengetragen. Alle aktuellen News zum Streik in Berlin heute lesen Sie in unserem Liveblog.
Streik am 27. März in Berlin - die Übersicht
Bereich | Auswirkung |
S-Bahn Berlin | Streik, kein Zugverkehr |
BVG (U-Bahn, Tram, Bus) | kein Streik, regulärer Verkehr |
Flughafen BER | kein Streik, aber Ausfälle möglich |
Regional- und Fernverkehr der Deutschen Bahn |
Streik, kein Zugverkehr |
Regionalverkehr der ODEG |
kein Streik, dennoch kein Zugverkehr |
Autobahnen | Sperrungen möglich, Staus erwartet |
Westkreuz – Ostkreuz
Besonders hart: Auch auf der Stadtbahnstrecke, die Fahrgäste normalerweise komfortabel auf der Ost-West-Achse quer durch Stadt führt, rührt sich am Montag kein Zug. Wer dennoch beispielsweise vom West- zum Ostkreuz fahren möchte, muss einiges auf sich nehmen. Die kürzeste Verbindung ohne S-Bahn braucht den Bus 143 zum U-Bahnhof Fehrbelliner Platz. Von dort aus nutzt man die U7 bis zum Hermannplatz und weiter mit dem Bus 194 bis zum Ostkreuz. Dauer: etwa eine Stunde.
Spandau – Zoologischer Garten
Gerade am Morgen pendeln viele Menschen aus den Randbezirken oder dem Brandenburger Umland in die City. Wer normalerweise vom S-Bahnhof Spandau in Richtung Innenstadt ICE, Regionalbahn oder S-Bahn nimmt, wird am Montag kein Glück haben. Alternativ bleibt die Umfahrung mit der U-Bahn: Zum Zoologischen Garten beispielsweise steigen Reisende in Spandau zunächst in die U7 bis zur Station Bismarckstraße. Von dort geht es weiter mit der U2 bis zum Zoo. Die Gesamtfahrzeit beträgt 33 Minuten. Vom Richard-Wagner-Platz (U7) fährt zudem der Bus M45 in Richtung Zoo.
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Lichtenrade – Friedrichstraße
Komplizierter und vor allem länger wird die Fahrt für Menschen, die aus Lichtenrade kommen. Die Option der S-Bahn-Linie S2 steht am Montag nicht zur Verfügung. Stattdessen muss auf Bus und U-Bahn umgestiegen werden, um etwa zur Friedrichstraße zu kommen. Mit dem M76 geht es zunächst bis zum U-Bahnhof Alt-Mariendorf und von dort aus weiter mit der U6 in Richtung Friedrichstraße. Aus einer halben Stunde Fahrzeit werden 53 Minuten.
Pankow – Hauptbahnhof
Vom S-Bahnhof Pankow kommt man eigentlich auf direktem Weg mit der S2 zur Friedrichstraße. Und von dort weiter zum Hauptbahnhof. Am Montag sieht der Weg dorthin so aus: Mit der U2 geht es zum Senefelder Platz. Wegen des aktuellen Pendelverkehrs auf der Strecke ist dort ein Umstieg nötig. Dann geht es weiter bis zum Alexanderplatz, von dort mit der U5 zum Hauptbahnhof. 25 Minuten sollte man für die Route einplanen.
Friedrichsfelde Ost – Südkreuz
Mindestens eine Stunde muss auch einplanen, wer aus dem Berliner Osten beispielsweise zum S- und Fernbahnhof Südkreuz will. Eine Möglichkeit, die Regional- und S-Bahnen zu umgehen, sieht so aus: Mit der Tram 37 geht es bis zum U-Bahnhof Tierpark. Die U5 bis Unter den Linden nehmen und weiter mit der U6 bis Alt-Tempelhof. Dort fährt der Bus M46, mit dem man zum Südkreuz gelangt.
Berlin Hauptbahnhof – Potsdam Hauptbahnhof
Nicht wenige Berliner pendeln täglich nach Potsdam, für die Arbeit oder das Studium. Werden dafür an normalen Tagen die S7 oder die Regionalzüge genutzt, muss am Streiktag umgedacht werden. Und hier wird es kompliziert: Bis zu zwei Stunden kann die Fahrt nach Potsdam dauern. Eine mögliche Route: Vom Hauptbahnhof geht es mit dem Bus M41 zum Potsdamer Platz, dort in die U2 bis Wittenbergplatz. Von dort aus in die U3 bis Krumme Lanke und wieder in den Bus. Diesmal in den 118 bis Potsdam, Glienicker Brücke. Dort gibt es Anschluss an die Tram 93 zum Potsdamer Hauptbahnhof.
Hinweis: Für die schnellste Route hilft am Montag umso mehr der Blick ins Smartphone. Über die BVG- oder VBB-App können sich Fahrgäste die passende Verbindung anzeigen lassen.