Das sagen Händler

Trotz Warnstreik: Viele Geschäfte an S-Bahnhöfen öffnen

| Lesedauer: 3 Minuten
Normalerweise steigen täglich Tausende am Ostkreuz ein oder um. Am Montag dürfte es wegen des Streiks dort allerdings ziemlich leer werden.

Normalerweise steigen täglich Tausende am Ostkreuz ein oder um. Am Montag dürfte es wegen des Streiks dort allerdings ziemlich leer werden.

Foto: Christoph Soeder / dpa

Am Montag wird der Bahnverkehr wegen eines Warnstreiks eingestellt. Auch die S-Bahn ist betroffen. Das sagen die Händler auf den Bahnhöfen.

Berlin.  Normalerweise holen sich täglich Tausende beim Umstieg ein Brötchen, Kaffee, Zeitungen oder Zigaretten. Vor allem während des Berufsverkehrs machen Kioske an Bahnhöfen ein gutes Geschäft. Aber was passiert, wenn niemand kommt, weil die Bahn am Montag wegen des Streiks nicht fährt? Die Deutsche Bahn stellt den Fernverkehr komplett ein.

Am S-Bahnhof Rathaus Steglitz etwa wollen von vier befragten Läden drei am Montag trotz Streik öffnen. Nur einer bleibt geschlossen. „Natürlich machen wir auf, wir haben ja auch noch den U-Bahn-Eingang ganz in der Nähe“, sagt die Verkäuferin in der Bäckerei. Auch der Asia-Imbiss und der Blumenladen berufen sich auf ihre Kunden, die auch ohne S-Bahnbetrieb kommen. Alle aktuellen News zum Streik in Berlin heute lesen Sie in unserem Liveblog.

Nur auf dem Bahnsteig direkt heißt es in der Back-Filiale: „Am Montag machen wir nicht auf, der Laden bleibt zu.“ Dazu hat die Mitarbeiterin ein nettes Lächeln.

Streik am 27. März in Berlin - die Übersicht

Bereich Auswirkung
S-Bahn Berlin Streik, kein Zugverkehr
BVG (U-Bahn, Tram, Bus) kein Streik, regulärer Verkehr
Flughafen BER kein Streik, aber Ausfälle möglich
Regional- und Fernverkehr
der Deutschen Bahn
Streik, kein Zugverkehr
Regionalverkehr
der ODEG
kein Streik, dennoch kein Zugverkehr
 
Autobahnen Sperrungen möglich, Staus erwartet

Am Ostkreuz reagiert man etwa mit kürzeren Öffnungszeiten

Weniger klar scheint es an den Stationen, an denen keine U- sondern nur S-, Regional- und Fernbahnzüge halten. „Wir wissen es noch nicht“, sagt etwa eine Mitarbeiterin eines Bäckers am Ostkreuz. Noch habe man vom Chef nicht gehört, dass geschlossen werden soll.

Anders in einem Imbiss wenige Meter weiter. „Wenn sonst bei Streiks wenigstens alle 20 Minuten ein Zug hält, öffnen wir“, sagt ein Mitarbeiter. „Aber diesen Montag bringt das nicht viel, es bleibt wohl eher geschlossen.“

Einzig aus dem Zeitungsladen auf dem oberen Bahnsteig hieß es am Freitag, dass man definitiv gewohnt öffnen werde. Bei der Filiale einer weiteren Bäckereikette am Ostkreuz deuten sich hingegen kürzere Öffnungszeiten an. „Wir werden wahrscheinlich nicht schon um fünf sondern erst um sieben Uhr aufmachen“, sagt die Verkäuferin – und je nach Situation „bis 14 oder 15 Uhr“. Endgültig feststehe es aber auch noch nicht.

Viele große Ketten wie McDonald’s bleiben regulär geöffnet

Auch auf den Betrieb der meisten Ketten wird der Streik wohl zunächst keine größeren Auswirkungen haben. „Der Plan ist, dass wir Montag unsere Filialen wie geplant zu öffnen und dann standortindividuell entscheiden“, sagt ein Sprecher der Bäckereikette Ditsch. Man werde in der Mittagszeit ein Bild haben. „Aber wenn der jeweilige Standort Anlieferungstag hat, ergibt es keinen Sinn, ihn zu schließen.“

Dasselbe gilt auch für die größte Fast-Food-Kette Deutschlands. „Die Berliner McDonald’s Restaurants in den Bahnhöfen werden wie gewohnt öffnen“, sagt ein Sprecher auf Anfrage.