Konzert in Berlin

Michael Bublé beschert Fan den Abend ihres Lebens

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Ulrike Borowczyk
Michael Bublé auf der Bühne.

Michael Bublé auf der Bühne.

Foto: Joshua Mellin

Der kanadische Mega-Star swingt in der Mercedes-Benz Arena in Berlin - und überrascht ein Mädchen mit einer zuckersüßen Einlage.

Berlin. Nicht nur die Zeit für ein Geburtstagsständchen muss sein. Ein "Happy Birthday" von keinem geringeren als Michael Bublé für die Zwölfjährige vorn im Publikum, die strahlt als gebe es kein Morgen. Auch für ein bisschen Quatsch hat der Superstar jederzeit etwas übrig. "I'm back in my favourite country in the whole world", ruft er und stimmt mit allen Zuschauern den Discokracher "YMCA" an. Es ist nämlich auch an der Zeit, das Leben endlich wieder richtig zu zelebrieren nach der Pandemie. Bublé fährt dafür ganz groß auf. Startet mit seinem Riesenhit „Feeling Good“. Und brilliert nicht nur mit seiner Stimme, sondern lässt auch flirrende Funkensäulen aufsteigen. Vorboten einer glamourösen, schillernden Show.

Nach vier Jahren ist der kanadische Mega-Star zurück in Berlin und verwandelt bei seinem Konzert die Mercedes-Benz Arena mit seiner hochenergetischen Show in eine ausgelassene Party-Zone auf seiner „Higher“-Tour. Benannt nach seinem 2022er-Album, das ihm letzte Woche den fünften Grammy bescherte. Daraus performt er neben dem Titelsong „Higher“ auch „I'll Never Not Love You“ und das Cover „You’re the First, the Last, my Everything“ von Soul- und Discolegende Barry White. Ein absoluter Höhepunkt des Abends.

Michael Bublé in Berlin: auf Tuchfühlung mit den Fans

Egal, ob jazziger Swing oder cooler Pop in allen Spielarten, als phänomenaler Vokalist beherrscht der 47-Jährige einfach jedes Genre. Wie man es von ihm kennt, geht er auf einem bis zur Mitte der Arena führenden Steg auf Tuchfühlung mit den Fans und macht sogar Selfies. Dazu sorgt seine Big Band mit einer kompletten Streicher- und einer sensationellen Bläsersektion für einen satten, opulenten Sound. Ein echter Luxus, den sich Bublé da mit rund 30 Musikern gönnt. Zum Line-up gehören auch drei Backgroundsänger.

Neben eigenen Kompositionen performt der Sänger Songs aus dem „Great American Songbook“. Zeitlose Standards wie „Sway“ von Dean Martin. Aber Bublé erweitert das Songbook auch um Klassiker, die nach den Fünfzigern entstanden sind. „To Love Somebody“ von den Bee Gees etwa. Und mit einem Elvis-Presley-Medley auf der Mini-Bühne am Ende des Laufstegs. Bublé schnallt sich dafür eine Akustik-Gitarre um und spielt mit kleiner Besetzung Elvis-Klassiker "Can't Help Falling in Love With You“.

Einmal mehr beweist Michael Bublé stimmlich unnachahmlich lässig und virtuos, dass er der König der Crooner ist. Mit gefühligen Balladen wie "Home", aber auch mit Midtempo-Nummern wie "Everything". Womit er wieder einmal würdig in die Fußstapfen von Frank Sinatra, Dean Martin und Nat King Cole tritt. Keiner phrasiert so wie er. Scheinbar mühelos und federleicht jazzig swingend. So fühlt sich bald jeder Zuschauer „Higher“. Der beste Gemütszustand, um Bublés spektakuläre Show bis zur letzten Minute in vollen Zügen zu genießen.