Einsatz startet am 1. April

Dienstort für 200 Nachwuchspolizisten steht noch nicht fest

| Lesedauer: 2 Minuten
Auf unklaren Wegen: Absolventen für den gehobenen Dienst der Berliner Polizei haben noch nicht erfahren, wo sie ab dem 1. April arbeiten werden (Symbolbild).

Auf unklaren Wegen: Absolventen für den gehobenen Dienst der Berliner Polizei haben noch nicht erfahren, wo sie ab dem 1. April arbeiten werden (Symbolbild).

Foto: Maurizio Gambarini / FUNKE Foto Services

Über 200 Absolvierende der HWR wissen nicht, wo sie in zwei Wochen ihren Dienst antreten sollen. GdP kritisiert Planungsunsicherheit.

Berlin.  Spandau, Köpenick oder doch Pankow? Mehr als 200 Nachwuchskräfte für den gehobenen Dienst bei der Polizei Berlin wissen noch nicht, in welcher Dienststelle sie ab dem 1. April arbeiten werden. Entsprechende Benachrichtigungen seien noch nicht verschickt worden, wie die Pressestelle der Behörde auf Nachfrage bestätigt.

Dies geschehe, nachdem am Mittwoch „eine mehrwöchige Koordinierungs- und Organisationsphase“ beendet werde, wie Sprecherin Anja Dierschke sagt. Diese lasse sich „aufgrund notwendiger interner Arbeitsprozesse nicht verkürzen“. „Es kann nicht sein, dass jemand, der aus der Ausbildung oder dem Studium kommt, erst wenige Tage vorher erfährt, wo er oder sie landet“, kritisiert hingegen Benjamin Jendro, Sprecher der Gewerkschaft der Polizei (GdP) Berlin.

Das Verfahren sei komplex und aufwendig, so Dierschke weiter. Auf der einen Seite stünden dabei Wünsche der Absolventinnen und Absolventen nach bestimmten Einsatzorten sowie soziale Gründe, auf der anderen die Sicherstellung „gesamtbehördliche Bedarfe und geltende Verteilungsrichtlinien“. Hierzu bedürfe es „zahlreicher überörtlicher und dezentraler Absprachen bezüglich des zu verteilenden Personals stetigen Veränderungen und Anpassungen“.

GdP: Polizei muss ihre Strukturen weiterentwickeln

Insgesamt geht es um 129 Dienstkräfte der Schutz- und 108 der Kriminalpolizei, die ihr Studium an der Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) für den gehobenen Polizeidienst absolviert haben. Die Problematik bestehe seit Jahren und die Polizei müsse „ihre Strukturen weiterentwickeln, um „Planungssicherheit herzustellen“, so GdP-Sprecher Jendro weiter.

Die Polizei betont, dass den angegebenen Wünschen der Absolventinnen und Absolventen in der Regel entsprochen werden. Der Versuch, Wünsche zu erfüllen, sei zwar löblich, sagt Jendro. „Wichtiger ist aus unserer gewerkschaftlichen Sicht für einen familienfreundlichem Arbeitgeber das Thema Planbarkeit und Verlässlichkeit.“ Insofern sei es positiv, dass die Absolvierenden ab dieser Woche Rückmeldungen erhalten sollen.

„Dann sind wir schon mal schneller als im letzten Semester.“ Damals war noch einen Tag vor Semesterende unklar, wohin die Versetzungen erfolgen würden. Die GdP wünscht sich allerdings Klarheit bestenfalls mehrere Monate vor Ende eines Semesters.