Berlin. Am Donnerstag wurden 49 neue Motorräder an die Berliner Polizei übergeben. Darunter sind erstmals auch vier vollelektrische Fahrzeuge.
Für die Modernisierung ihres Fuhrparks hat die Berliner Polizei 49 neue Motorräder erhalten. Die Maschinen wurden am Donnerstag vom Hersteller BMW an die Behördenleitung übergeben. Gefertigt wurden sie allesamt im Motorradwerk des Unternehmens in Spandau. Vier der Maschinen vom Typ CE 04 fahren dabei vollelektrisch. Es sind die ersten dieser Art im Fuhrpark der Polizei.
Die vier Elektrofahrzeuge sollen zunächst zwei Jahre lang erprobt werden. „Auch, wenn es uns ein Bedürfnis ist, unseren Teil zur Nachhaltigkeit beizutragen, müssen wir in Erfahrung bringen, wie sich die E-Kräder im Dienstalltag bewähren“, sagte Polizeipräsidentin Barabara Slowik. Die Räder sind fabrikneu und haben laut Polizei in der Anschaffung pro Stück 32.500 Euro gekostet.
Bei den übrigen 45 handelt es sich um benzinbetriebene Motorräder des Typs BMW R 1200 RT. Sie sind bereits 2017 in Spandau vom Band gelaufen. Es handelt sich um Leasingrückläufer, die entsprechend für die Belange der Einsatzkräfte umgerüstet wurden.
Leasingrückläufer wurden überholt und für die Polizei aufgerüstet
Man habe sich für diese älteren Modelle entschieden, weil sie sich gut in die Fahrzeugflotte einfügen würden, so Slowik weiter. Die Berliner Polizei bemühe sich darum, repräsentative Bilder um die Welt zu senden – auch von einer einheitlichen Motorradflotte. Zuletzt wurden vor knapp drei Jahren 35 neue Motorräder des Typs R 1200 RT angeschafft – Kosten damals rund eine Million Euro. Dieses Mal schlugen sie mit 28.000 Euro pro Stück zu Buche.
Die Maschinen übersteigen den Marktpreis, da für die Polizei zahlreiche Zusatzeinbauten vorgenommen werden mussten. So verfügen sie über LED-Lichter, Zusatzscheinwerfer, Blaulicht, ein Funkgerät mit kabellosem Sprech-Set im Helm und elektronische Komponenten, die sich auch mit Handschuhen bedienen lassen.
BMW, nach eigenen Angaben Marktführer bei der Fertigung von Motorrädern für Sicherheitsbehörden, baut diese Komponenten selbst ein. Laut Helmut Schramm, Leiter des Spandauer Werks, werden pro Jahr 50.000 Fahrzeuge weltweit ausgeliefert. Gebaut werden sie alle im Berliner Westen.
Motorräder wurden allesamt im Spandauer BMW-Werk gefertigt
Die Polizei verfügt über 153 Motorräder. Für die 49 neuen soll nun die gleiche Anzahl alter Maschinen ausgemustert und an private Abnehmer verkauft werden. Die ältesten davon wurden bereits vor 17 Jahren in den Dienst gestellt.
"Es ist ein gutes Signal, dass die Berliner Polizei zumindest kleine Schritte unternimmt, um den Fuhrpark dort klimaschonender aufzustellen, wo es die Anforderungen des täglichen Einsatzgeschehens möglich machen“, sagt der stellvertretende Landesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei Berlin, Thorsten Schleheider. „Um in den nächsten Jahren mehr auf Elektromobilität umzustellen, muss Berlins Politik die notwendigen Finanzmittel bereitstellen, darf dabei aber auch die entsprechende Infrastruktur auf den Dienststellen nicht vergessen.“
Die Motorradfahrerinnen und -fahrer der Berliner Polizei werden etwa als Begleitschutz für ausländische Staatsgäste eingesetzt, bei Demonstrationen oder Verkehrseinsätzen – oder am Rande von Sportveranstaltungen wie dem Berlin Marathon. „Hier arbeiten die, die ihr Hobby zum Beruf gemacht haben“, so Slowik weiter. „Aber sie können nicht immer bestimmen, wohin sie fahren.“
Auch wann es auf die Straße geht, liegt nicht im Ermessen der Einsatzkräfte. Auch im Schnee oder bei schlechtem Wetter geht es raus. Für Komfort verfügen alle Maschinen daher auch über eine Heizung in Griffen und Sitzen.
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