Tarifkonflikt

Warnstreiks: In Berlin bleibt auch heute der Müll liegen

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Überfüllte Mülltonnen stehen in einer Wohnsiedlung.

Überfüllte Mülltonnen stehen in einer Wohnsiedlung.

Foto: Britta Pedersen/dpa

Die Gewerkschaft Verdi hat den zweiten Tag in Folge zu Warnstreiks in Berlin aufgerufen. Die Berliner Betriebe sind betroffen.

Berlin. Auch am Dienstag ist es in Berlin aufgrund von Warnstreiks zu Einschränkungen unter anderem bei der Berliner Stadtreinigung (BSR) und den landeseigenen Krankenhäusern gekommen. Zahlreiche Beschäftigte trafen sich am Vormittag zu einer zentralen Kundgebung vor dem BSR-Verwaltungsgebäude in Berlin-Tempelhof, wie die Gewerkschaft Verdi mitteilte. Betroffen waren zudem die Berliner Wasserbetriebe. Die kommunalen Schwimmbäder wiederum hatten am Dienstag nach Warnstreikaktionen am Vortag wieder wie gewohnt geöffnet.

Beschäftigte legten an den Vivantes-Kliniken und der Charité die Arbeit nieder. Die Patientenversorgung sei wie schon am Montag nicht gefährdet, betonte ein Vivantes-Sprecher. Allerdings sei vor den Einrichtungen der Schnee nicht geräumt worden, weil Beschäftigte aus der Grünpflege streikten.

BSR: Abfallentsorgung erst am Donnerstag

Bei der BSR wiederum blieben auch am Dienstag Bio-, Restmüll- und zum Teil auch die Wertstofftonnen ungeleert. Nach dem Feiertag am Mittwoch könnte die Abfallentsorgung erst am Donnerstag wieder aufgenommen werden, hatte das Unternehmen zuvor angekündigt. Sämtliche 14 Recyclinghöfe sollten geschlossen bleiben. Auch die Straßenreinigung war demnach nur mit erheblichen Einschränkungen unterwegs.

Das fordert Verdi und der Beamtenbund dbb

Hintergrund sind Tarifverhandlungen für Beschäftigte des öffentlichen Dienstes bei Bund und Kommunen. Verdi und der Beamtenbund dbb fordern für die bundesweit 2,5 Millionen Beschäftigten 10,5 Prozent und mindestens 500 Euro mehr Lohn. Die Arbeitgeber hatten in der zweiten Verhandlungsrunde Ende Februar ein Angebot vorgelegt. Es umfasst unter anderem eine Entgelterhöhung von insgesamt fünf Prozent in zwei Schritten und Einmalzahlungen in Höhe von insgesamt 2500 Euro.

Die Gewerkschaften wiesen dies aber umgehend zurück. „Wir erwarten, dass auch die Signale aus Berlin gehört werden und bis zum 27. März - dem nächsten Verhandlungstermin - das Angebot deutlich nachgebessert wird“, teilte Verdi-Bundesvorstand Christoph Schmitz jüngst mit.

( dpa )