Berlin. Das war eine Geburtstagstafel heute morgen: Gorillamädchen Tilla wurde mit einer dreistöckigen Torte überrascht, vegan und zuckerfrei aus Zucchini- und Karotten und mit Rohkostgemüse. Zwei Jahre ist der Nachwuchs von Gorilla-Mama Bibi und Papa Sango jetzt alt. Am 15. Februar 2021 kam Tilla auf die Welt, seitdem ist sie der Liebling in der Gorillagruppe, die jetzt aus fünf Tieren besteht.
Aber natürlich hat das kleine Äffchen auch die Herzen der Zoo-Besucher erobert. „Tilla hat sich in den letzten zwei Jahren zu einem neugierigen und selbstbewussten Gorilla entwickelt“, sagt Kurator und Tierarzt André Schüle. Zwar würde sie ihren Mitbewohnern immer mal wieder vorwitzig auf der Nase herumtanzen. Dennoch habe sie ihren Platz in der Familie gefunden, sie bekomme von allen viel Geduld und Zuneigung.
Der heute 18 Jahre alte Sango war 2019 aus Belgien in den Berliner Zoo gekommen und wurde sofort zum neuen Oberhaupt der Gorilla-Gruppe gekürt. Er sollte für Nachwuchs sorgen, was sein Vorgänger Ivo nicht geschafft hatte. Es hatte sich schließlich herausgestellt, dass Ivo zeugungsunfähig ist. Er zog in den Zoo Saarbrücken um, wo ihn drei Gorilla-Damen erwarteten, die altersbedingt keine Jungtiere mehr haben können.
Sango kam mit seiner beeindruckenden Statur sofort bei den Affen-Damen im Zoo an. Es zeigte sich aber schnell, dass seine größte Zuneigung Bibi galt. Ihr gemeinsamer Nachwuchs ist zugleich ein Botschafter: Tilla soll unter dem Motto „Mein Gorilla braucht ‘ne Villa im Zoo“ für Unterstützung werben.
„Die derzeitigen Haltungsbedingungen erfüllen nicht mehr unsere Ansprüche“, sagt Zoodirektor Andreas Knieriem. Die Affen benötigen daher dringend ein neues Zuhause. „Doch leider können wir diesen Wunsch unseren Tieren nicht durch eigene Mittel erfüllen“, so der Direktor. Die Finanzierung für zukünftige Bauprojekte, wie das neue Menschenaffenhaus, werde aufgrund der aktuellen Energiekrise zu einer noch größeren Herausforderung.
Gorillas sind die schwerste und größte Menschenaffenart. Ausgewachsene Männchen könne bis zu 200 Kilogramm schwer und zwei Meter groß werden. Westliche Flachlandgorillas leben im Familienverband, bestehend aus mehreren Weibchen und einem dominanten Männchen, dem Silberrücken. Gorillas ernähren sich fast ausschließlich vegetarisch, auf dem Speiseplan stehen neben Blättern und Kräutern auch Wurzeln und Früchte.