Gesundheit

Streit um Krankentransporte: Lösung ist nun in Sicht

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Sibylle Haberstumpf
Ein Rettungswagen der Feuerwehr: Um einen Krankentransport müssen sich Patienten in nicht lebensbedrohlichen Situationen in Berlin nun selbst kümmern.

Ein Rettungswagen der Feuerwehr: Um einen Krankentransport müssen sich Patienten in nicht lebensbedrohlichen Situationen in Berlin nun selbst kümmern.

Foto: Fabian Strauch / FUNKE Foto Services

Die Kassenärztliche Vereinigung vermittelt keine Krankentransporte mehr. Ein Krisengipfel brachte am Mittwoch ein erstes Ergebnis.

Berlin.  Ein Krisengipfel war nötig, um alle an einen Tisch zu bekommen: Über die Vermittlung von Krankentransporten wurde am Mittwoch in der Senatsverwaltung für Inneres diskutiert. In dem Streit, der zuletzt hochgekocht war, zeichnet sich jetzt eine Einigung ab. Innensenatorin Iris Spranger (SPD) teilte mit: „Die Krankenkassen haben die grundsätzliche Bereitschaft zur Finanzierung des Personals zur Vermittlung von Krankentransporten signalisiert. Eine Kooperationsvereinbarung zwischen der Kassenärztlichen Vereinigung, Dritten und der Feuerwehr steht als Option im Raum.“

Um die Details auszuarbeiten, wurde am Mittwoch ein nächstes, zeitnahes Treffen vereinbart. Zum Hintergrund: Die Kassenärztliche Vereinigung Berlin (KV) hatte vor kurzem erklärt, dass ihr die Vermittlung von Krankentransporten im Rahmen des kassenärztlichen Notdienstes über die Nummer 116117 ab dem 30. Januar nicht mehr möglich ist. Daraufhin war ein Streit über die neue Zuständigkeit bei der Vermittlung zwischen den Senatsverwaltungen für Inneres und für Gesundheit entfacht.

Krankentransporte in Berlin: Einen Schritt weitergekommen

Konkret geht es um etwa 13.600 Krankentransporte – von insgesamt etwa einer Million, die jährlich in Berlin durchgeführt werden – für Patienten, die in einer Klinik behandelt werden müssen und nicht eigenständig dort hinkommen oder den Transport selber organisieren können.

Innensenatorin Spranger ging es bei dem von ihr initiierten Runden Tisch darum, „Gedanken und Probleme aufzunehmen und Positionen zu klären, um auf dieser Basis dann Ideen auszutauschen und Lösungsvorschläge zu erarbeiten“, so die Senatorin am Mittwoch.

Neben der Gesundheitssenatsverwaltung waren Vertreter der KV, der Krankenkassen, der Krankentransportunternehmen, des Deutschen Roten Kreuzes und der Berliner Feuerwehr beteiligt. Spranger bewertete es die Ergebnisse „als guten, ersten Schritt“.

Langfristige Lösung: Eine integrierte Leitstelle

In einem zweiten Schritt gehe es dann um eine langfristige Lösung, zum Beispiel in Form einer integrierten Leitstelle. Dafür müsse man sich auch mit den rechtlichen Rahmenbedingungen auseinandersetzen, darüber seien sich alle Beteiligten einig, so Thomas Götz, Staatssekretär für Gesundheit und Pflege. Er wertete den Krisengipfel als „lösungsorientierten und zielführenden Austausch“.

Auch das Deutsche Rote Kreuz (DRK) nannte es „gut und wichtig, dass wir einen Schritt weitergekommen sind“, wie Pressesprecher Karsten Hintzmann dem Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) sagte. Das DRK hatte zuvor angeboten, die Vermittlung von Krankentransporten in einer Leitstelle zu übernehmen.