Berlin

1,5 Millionen zu viel überwiesen - Ex-Anwalt angeklagt

Ein Streaminganbieter soll einem Anwalt viel zu viel Geld überwiesen haben. Laut Staatsanwaltschaft soll der es behalten haben.

Die Staatsanwaltschaft Berlin hat Anklage gegen einen 47 Jahre alten Juristen erhoben, der knapp 1,5 Millionen Euro einbehalten haben soll.

Der Generalstaatsanwaltschaft zufolge hatte der damalige Rechtsanwalt gegen einen Musikstreaminganbieter erfolgreich einen Urheberrechtsstreit geführt. Der Streamdingdienst habe sich demnach bereit ekrlärt, 1481 Euro an den Anwalt zu zahlen, der es an seinen Mandanten weiterleiten sollte.

Allerdings hängte der Anbieter bei der Anweisung drei Nullen zuviel an die Summe, sodass 1.481.000 Euro überwiesen wurden. Das Geld soll der Jurist für sich behalten haben, was für sich genommen noch nicht strafbar sei, so die Generalstaatsanwaltschaft weiter. Allerdings tätigte er damit auch einige Investitionen. Der Mitteilung zufolge soll er eine Eigentumswohnung für knapp 600.000 gekauft haben, außerdem Goldmünzen und Edelmetalle für 120.000 Euro, ein Auto für 50.000 Euro sowie Schmuck.

Streaminganbieter merkte die falsche Überweisung erst sechs Monate später

Erst sechs Monate später fiel dem Streminganbieter der Fehler auf und verklagte den Mann auf Rückzahlung. Danach soll er versucht haben, sein Vermögen in Sicherheit zu bringen und sich in die Insolvenz zu flüchten, so die Generalstaatsanwaltschaft. Demnach habe er seiner 45 Jahre alten Lebensgefährtin Geld überwiesen und die Wohnung geschenkt. Seinem 77 Jahre alten Vater soll er das Auto überschrieben haben. Als das zivilrechtliche Urteil vollstreckt werden sollte, habe er zudem gegenüber dem Gerichtsvollzieher falsche Angaben zu seinem Vermögen gemacht und diese eidesstattlich als richtig versichert.

Neben dem Mann sind auch seine Lebensgefährtin wegen Beihilfe zum Bankrott in zwei Fällen und sein Vater wegen Beihilfe mit angeklagt.

( BM )