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BUND fordert gezielte Rabatte für 49-Euro-Ticket

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Alexander Rothe
Für wen lohnt sich das 49-Euro-Ticket? Der BUND Berlin fordert Preisreduzierungen unter anderem für Studentinnen und Studenten. (Archivbild)

Für wen lohnt sich das 49-Euro-Ticket? Der BUND Berlin fordert Preisreduzierungen unter anderem für Studentinnen und Studenten. (Archivbild)

Foto: Arne Dedert / dpa

Für 49-Euro können Fahrgäste bald mit dem ÖPNV durch Deutschland fahren. Laut BUND ist das Deutschlandticket aber nicht sozial gerecht.

Berlin.  Es sei nicht weniger als das „größte Reformprojekt in der Geschichte des öffentlichen Personennahverkehrs“, wie Nordrhein-Westfalens Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) vergangenen Freitag bei der Verkehrsministerkonferenz mitteilte: Das Deutschlandticket soll am 1. Mai kommen und für 49 Euro erhältlich sein. Ungeachtet der Freude über die seit langem verhandelte Lösung auf Bundesebene, übt der Berliner Landesverband des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Kritik an der Ausgestaltung des Deutschlandtickets.

Preisrabatte auf das Deutschlandticket für drei Zielgruppen

„Von der bundesweiten Tarifrevolution im Nahverkehr müssen alle etwas haben“, fordert BUND-Landesgeschäftsführer Tilmann Heuser in einer Pressemitteilung. „Auch Sozial-, Semester-, Schüler:innen-, Azubi- und Senior:innentickets müssen die Funktionalität des Deutschlandtickets zu sozial gestaffelten Preisen nutzen können. Ansonsten können Menschen mit geringen Einkommen sowie geringer Zahl von ÖPNV-Fahrten pro Monat nicht vom Deutschlandticket profitieren.“

Der Berliner Senat müsse sich daher in den Verhandlungen mit Bund und Ländern für zielgerichtete Rabatte auf das Deutschlandticket einsetzen – und zwar für drei Personengruppen: So sollen Studierende, Auszubildende, Seniorinnen und Senioren, Empfängerinnen und Empfänger von Elterngeld, Krankengeld und Arbeitslosengeld sowie Selbstständige mit geringem Einkommen lediglich 24,50 Euro pro Monat bezahlen statt 49 Euro. Für das Berlin-Ticket S müsse weiterhin ein Preis von neun Euro monatlich gelten, und das Schülerticket müsse kostenfrei bleiben, so die Forderungen des BUND.

BUND kritisiert 29-Euro-Ticket für alle in Berlin

Parallel sieht der BUND Berlin auch die von der Berliner SPD angekündigte Fortführung eines 29-Euro-Tickets für den Tarifbereich AB kritisch. Das Angebot wurde als Nachfolge-Angebot für das 9-Euro-Ticket beschlossen und gilt seit Oktober 2022. Das Vorhaben einer Weiterführung des Angebots sei „zwar gut gemeint, aber nicht mal im Ansatz durchdacht und durchkalkuliert“, heißt es in der Mitteilung.

„Das von den Verkehrsministern am Freitag beschlossenen rabattierte Firmenticket kostet Beschäftige nach Abzug eines verpflichtenden steuerfreien Arbeitgebenden-Zuschusses von 25 Prozent nur noch 34,30 Euro“, rechnet Heuser vor. Zudem könnten Gestaltungsmöglichkeiten für ein steuerfreies Jobticket genutzt werden, was letztlich zu einen reduzierten Ticketpreis von unter 20 Euro führen könnte.

Um diese Vorteile eines steuerreduzierten Firmentickets auszuspielen, hält der BUND eine Beratungskampagne von Verkehrsbetrieben, Senat, Unternehmensverbänden, Gewerkschaften, Umwelt- und Fahrgastverbänden sinnvoll. Weiterhin sollte das Firmenticket als steuerfreier Gehaltsbaustein in den Tarifverträgen verankern werden, heißt es.