Berlin. Unbekannte haben am Sonnabendabend in Wilmersdorf ein Polizeiauto in Brand gesteckt. Der VW stand auf einem öffentlich zugänglichen Parkplatz unweit des Abschnitts 26, als ein Passant gegen 18.30 Uhr die Flammen entdeckte und die Besatzung eines Streifenwagens informierte. Die Feuerwehr löschte die Flammen und konnte verhindern, dass daneben geparkte Fahrzeuge in Mitleidenschaft gezogen werden.
Der oder die Täter hatten eine Seitenscheibe des Fahrzeugs eingeschlagen, um das Feuer im Innenraum zu legen. Verletzt wurde niemand. „Wir gehen von einem gezielten Angriff aus, da der Wagen klar als einer der unseren erkennbar war“, sagte eine Polizeisprecherin. Entsprechend hat der für politisch motivierte Delikte zuständige Staatsschutz beim Landeskriminalamt die Ermittlungen wegen Brandstiftung übernommen.
Stephan Weh, Berliner Landesvorsitzender der Gewerkschaft der Polizei (GdP), nannte die Tat „abscheulich“ und „mit nichts zu rechtfertigen“. „Bereits in den letzten Wochen kam es vor Ort zu diversen polizeifeindlichen Beschmierungen, die absolut undemokratische Ideologie offenbaren.“
Im Dezember schmierten Unbekannte polizeifeindliche Parolen an Wagen
Wie die Polizeisprecherin bestätigte, wurde bereits am 27. Dezember die polizeifeindliche Parole „ACAB“ festgestellt, die in Rosa auf die Beifahrerseite eines am Rand der Rudolstädter Straße abgestellten Streifenwagens geschmiert worden war. Der gleiche Schriftzug fand sich am Folgetag auch an einem Gruppenwagen der Polizei.
Zuvor seien seit Anfang Dezember im Nahbereich mehrere Schmierereien ebenfalls in Rosa vor allem an hochwertigen Fahrzeugen aufgefallen – unter anderem an einem Porsche und einem Lamborghini. Am 19. Dezember seien außerdem vor dem Abschnitt 26 und im Eingangsbereich mehrere Flugblätter gefunden worden, auf denen Polizisten unter anderem als „Mörder“ diffamiert worden seien.
Die GdP fordert nach dem Brandanschlag auf den Streifenwagen nun, technisch nachzurüsten. Konkret brauche es „Splitterschutz und durchwurfhemmende Verglasung bei allen Fahrzeugen der Berliner Polizei“, so Weh weiter. „Des Weiteren sollten wir anscheinend stärker über das Risiko von Anschlägen sprechen, wenn Fahrzeuge der Polizei außerhalb der Dienststellen abgestellt werden müssen.“ Hier bedürfe es etwa Videoüberwachung auch an den Liegenschaften.
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