Berlin. Schülerinnen und Schüler sowie Eltern können an Berliner Schulen in Zukunft geschlechtsneutrale Zeugnisse beantragen. Das erklärte ein Sprecher der Berliner Senatsbildungsverwaltung auf dpa-Anfrage am Donnerstag. So sei es in den Texten der Zeugnisse künftig möglich, statt der Pronomen „Er“ und „Sie“ auch nur den Vorname des jeweiligen Schülers oder der Schülerin zu nennen. Bis zu den Sommerferien soll es an Berliner Schulen eine „Wahlfreiheit“ für Pronomen in Zeugnissen geben.
„Besteht der Wunsch, in Bezug auf die geschlechtliche Identität neutral beziehungsweise mit dem Namen angesprochen zu werden, so werden Lehrkräfte dies respektieren“, sagte der Sprecher.
Solange nicht anders gewünscht, würden die Schülerinnen und Schüler in der Regel aber auch weiterhin mit „Er“ und „Sie“ betitelt. Die Neuerung sei eine Entwicklung, die in weiten Bereichen des öffentlichen Lebens bereits gängige Praxis sei, begründete der Sprecher.
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