Straßenbau

Erster Straßenzug am Molkenmarkt wird freigegeben

| Lesedauer: 3 Minuten
Am Berliner Molkenmarkt wird seit Längerem gearbeitet. Nun wird der erste Straßenzug für den Verkehr freigegeben.

Am Berliner Molkenmarkt wird seit Längerem gearbeitet. Nun wird der erste Straßenzug für den Verkehr freigegeben.

Foto: Reto Klar / FUNKE Foto Services

Verkehrsführung am Molkenmarkt wird neu sortiert, erste Fahrbahnen sind fertig gebaut. Für den Radverkehr bleibt aber nur wenig Platz.

Berlin.  Der Umbau des Molkenmarkts ist ein Großprojekt, mitten im früheren historischen Zentrum der Stadt. Geplant ist, das Areal städtebaulich neu zu strukturieren, dazu werden Straßen verschoben, um Platz für ein neues Quartier zu schaffen. Im ersten Bereich der Straßenbauarbeiten ist nun ein wichtiger Schritt erreicht: Wie die Verkehrsverwaltung mitteilte, sind die nördlichen Fahrbahnen des Mühlendamms, der Spandauer Straße und der Grunerstraße fertiggestellt. Sie sollen am Sonntagabend in Richtung Potsdamer Platz zwischen dem Straßentunnel Alexanderplatz und der Mühlendammbrücke für den Verkehr freigegeben werden.

Mit dem Umbau der Straßen will die Verkehrsverwaltung auch eine höhere Verkehrssicherheit für Radfahrende und Fußgänger erreichen – wobei aktuelle Regelungen entsprechend des Berliner Mobilitätsgesetzes nicht ganz eingehalten werden können. „Weil die Planungen zu diesem Bauvorhaben bereits 2016 erstellt wurden und baurechtlich nicht mehr zu verändern waren, konnten die geplanten Radverkehrsanlagen nicht mehr an die neuen Standards des Radverkehrsplans angepasst werden“, heißt es von der Senatsverwaltung.

Molkenmarkt in Berlin: Vollsperrung am Wochenende

Eigentlich sollen Radwege in Berlin künftig im sogenannten Ergänzungsnetz und an Hauptstraßen in der Regel 2,30 Meter breit sein. Nur in „gut begründeten Ausnahmefällen“ sind auch zwei Meter ausreichend. Bei zwei Metern wird es auch an einigen Straßen im historischen Zentrum Berlins bleiben. Mit dieser Breite ist etwa ein Radweg auf dem Mühlendamm, von der Mühlendammbrücke kommend, vorgesehen, wie auch am Molkenmarkt und auf der Grunerstraße.

Bevor der neue Straßenzug für den Verkehr freigegeben werden kann, ist derweil noch eine Vollsperrung nötig, die das kommende Wochenende betrifft. Vom 14. Januar, 6 Uhr, bis zum 15. Januar, voraussichtlich 18 Uhr, gibt es erhebliche Einschränkungen, wie die Senatsverwaltung mitteilt. Die Grunerstraße wird in Fahrtrichtung West hinter der Alexanderstraße einschließlich des Straßentunnels gesperrt. Ein Durchfahren der Spandauer Straße ist zwischen Grunerstraße und Rathausstraße nicht möglich. Die Jüdenstraße wird aus Fahrtrichtung Stralauer Straße zur Sackgasse. Der Mühlendamm wird hinter Breite Straße/ Fischerinsel in Fahrtrichtung Ost komplett gesperrt. Empfohlen wird, den Bereich am Wochenende weiträumig zu umfahren.

Straßenbauarbeiten am Molkenmarkt sollen 2024 fertig werden

Nach der Vollsperrung verläuft der Verkehr dann in Richtung Potsdamer Platz über die vor dem Roten Rathaus neu gebaute Grunerstraße, die Spandauer Straße und den Mühlendamm. In die Gegenrichtung wird der Verkehr über die neu gebaute Fahrbahn des Mühlendamms bis zur Einmündung Stralauer Straße und dann weiter über ein Provisorium auf die alte Fahrbahn der Grunerstraße geführt. Von der Jannowitzbrücke kommend endet die Stralauer Straße vor der Grunerstraße als Sackgasse. Die Umfahrung wird schon ab Holzmarktstraße in die Alexanderstraße geleitet.

Ab der kommenden Woche soll dann auch die letzte Hauptphase des Gesamtumbaus am Molkenmarkt beginnen. „Zunächst erfolgen hier weitere archäologische Erkundungen, anschließend werden die fehlenden Fahr- und Gehbahnen zwischen dem Mühlendamm und dem neuen Knotenpunkt Spandauer Straße/ Grunerstraße sowie der Stralauer Straße hergestellt“, heißt es. Ziel ist es, sämtliche Bauarbeiten bis zum Juni 2024 abzuschließen. Damit stehen dann auch die Flächen bereit, die für Bau des neuen Quartiers benötigt werden. Wie genau das Quartier aussehen soll und ab wann dort gebaut wird, ist derzeit allerdings noch offen.