Gesundheit

Anträge auf Kinderkrankengeld in Berlin fast verdoppelt

Ist ein Kind krank, übernehmen Eltern deren Betreuung meist selbst. Um den Verdienstausfall auszugleichen, zahlen Krankenkassen auf Antrag Kinderkrankengeld.

Ist ein Kind krank, übernehmen Eltern deren Betreuung meist selbst. Um den Verdienstausfall auszugleichen, zahlen Krankenkassen auf Antrag Kinderkrankengeld.

Foto: imago stock / imago images / Westend61

Mehr als 60.000 Anträge im Jahr 2022. Durch den Lohnersatz können Eltern die Betreuung ihrer Kinder im Krankheitsfall selbst übernehmen.

Berlin.  Die Zahl der Kinderkrankengeld-Anträge hat sich innerhalb von zwei Jahren fast verdoppelt. Laut einem Bericht der Techniker Krankenkasse (TK) beantragten im Jahr 2022 etwa 60.000 Familien das krankheitsbedingte Kinderkrankengeld, 2020 waren es etwa 32.000. 2021 betrug die Zahl der Anträge 46.000. Am häufigsten beantragen Frauen den Verdienstausfall.

Erkrankt das Kind (bis 12 Jahre), haben berufstätige Eltern Anspruch auf Kinderkrankentage. Lassen sie sich von der Arbeit freistellen, kann der Verdienstausfall durch Kinderkrankengeld ausgeglichen werden. Voraussetzung ist, dass sowohl Eltern als auch Kind gesetzlich versichert sind. Gezahlt werden bis zu 90 Prozent des Nettogehaltes. Eltern müssen dafür einen Nachweis über die Erkrankung oder Pflegebedürftigkeit des Kindes bei ihrer Krankenversicherung vorlegen.

Rückgang bei Anträgen fürs Corona-Kinderkrankengeld

Laut Susanne Hertzer, TK-Chefin in Berlin und Brandenburg, ist die Zuwendung durch die Eltern für ein krankes Kind genauso wichtig wie die medizinische Betreuung. „Deshalb ist es gut, dass Eltern von der Möglichkeit des Kinderkrankengelds Gebrauch machen können, um sich um ihre Kleinen zu kümmern“, so Hertzer.

Einen Rückgang gab es bei den Anträgen für das Corona-Kinderkrankengeld. Das wird ausgezahlt, wenn das Kind am Coronavirus erkrankt und Eltern deshalb die Betreuung zu Hause übernehmen. Wurde es 2021 noch 31.000 Mal in Anspruch genommen, beantragten im vergangenen Jahr nur 8800 Eltern die Unterstützung.

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