Berlin. Ein Abschnitt der Friedrichstraße soll zur Fußgängerzone werden. Eine dafür nötige Veröffentlichung kommt dieses Jahr aber nicht mehr.
Als der autofreie Abschnitt der Friedrichstraße im November wieder für den Kfz-Verkehr geöffnet wurde, kündigten die Senatsverkehrsverwaltung und der Bezirk Mitte eine zeitnahe, dauerhafte Umwidmung in eine Fußgängerzone an. Nun ist klar: Die dafür nötige Bekanntmachung im Amtsblatt wird nicht mehr in diesem Jahr, wie eigentlich geplant, erfolgen. Wie das Bezirksamt Mitte auf Morgenpost-Anfrage mitteilte, sei die Veröffentlichung jetzt für Anfang 2023 geplant, „wenn die Vorbereitungen abgeschlossen und die Abstimmungen erfolgt sind“.
Seit mehreren Monaten läuft im Bezirk Mitte ein sogenanntes Teileinziehungsverfahren, um den Abschnitt der Friedrichstraße zwischen Französischer und Leipziger Straße in eine Fußgängerzone umzuwandeln. Ende September wurde dazu bereits die Absicht für die dauerhafte Sperrung für den Kfz-Verkehr im Amtsblatt veröffentlicht. Drei Schreiben mit Bedenken gingen daraufhin beim Bezirk ein. Diese sollten geprüft und beantwortet werden, hieß es vom Bezirksamt Ende Oktober. Inwieweit das geschehen ist, und ob mögliche Bedenken in der weiteren Planung berücksichtigt wurden, beantwortete eine Sprecherin nun nicht.
Sie teilte lediglich mit, man treibe das Verfahren mit der Senatsverkehrsverwaltung „gemeinsam und in enger Abstimmung“ voran. Ausführliche Informationen soll es geben, wenn die Veröffentlichung der Umwidmung der Friedrichstraße im Amtsblatt Anfang 2023 erfolgt ist. Danach haben Bürger noch einen Monat Zeit, um Widerspruch gegen die Teileinziehung einzureichen. Anrainer hatten diese Option zuletzt zumindest nicht ausgeschlossen.
Fußgängerzone in der Friedrichstraße soll alte Stadtmöbel wieder bekommen
Sofern die Umwidmung in eine Fußgängerzone erfolgreich abgeschlossen wird, plant die Senatsverkehrsverwaltung danach zunächst eine erneute übergangsweise Gestaltung der Friedrichstraße mit den Stadtmöbeln, die bereits während des Verkehrsversuchs aufgestellt wurden. Dazu zählen beispielsweise Sitzbänke und Hochbeete. Per Ausschreibung wurde seit Anfang Dezember Unterstützung bei der Planung und Umsetzung gesucht, um eine „Erhöhung der Aufenthaltsqualität im Rahmen der temporären Gestaltung der Friedrichstraße im Bereich Französische Straße bis Leipziger Straße“ zu erreichen.
Ein dauerhafter Umbau des Straßenabschnitts wird dagegen noch Zeit benötigen. Hintergrund sind die erforderlichen umfangreichen Planungen sowie ein „partizipatives Gestaltungsverfahren“, das von der Verwaltung vorab geplant wird.