Berlin. Tiere wollten sie nicht, dafür offensichtlich Bargeld: Zwei Täter sind der Nacht vom 28. auf den 29. November im Tierheim Berlin in Falkenberg eingebrochen. Sie haben im Eingangsbereich und in den Büroräumen eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Wände wurden aufgebrochen, Glastüren zerstört und ein Tresor wurde aus der Wand gerissen.
Das Tierheim hat sofort die Polizei eingeschaltet. „Der Schaden ist hoch, aber noch nicht beziffert“, sagt Eva Rönspieß, Vorstandsvorsitzende des Tierschutzvereins für Berlin, am Dienstag. Es sei immer schlimm, wenn irgendwo eingebrochen werde. Aber so kurz vor Weihnachten bei einem gemeinnützigen Verein einzubrechen, der sich um Tiere in Not kümmert, sei einfach nur schäbig. „Wir müssen nun dringend an unseren Sicherheitsvorkehrungen arbeiten, damit fremde Menschen den Tieren zukünftig kein Leid zufügen können“, so Rönspieß.
Die Tiere hätten zum Glück keinen Schaden genommen. „Ich will gar nicht darüber nachdenken, was sonst noch hätte passieren können“, sagt Rönspieß. Das Tierheim Berlin befindet sich seit 2001 auf dem 16 Hektar großen Gelände in Falkenberg. Seither hat es einige harmlosere Einbrüche gegeben. So brutal sei aber noch nie vorgegangen worden, sagt die Vorstandsvorsitzende.
Noch immer Auswirkungen der Corona-Krise
Das Tierheim, das nun auch noch diesen Schaden verkraften muss, hat ohnehin schon zu kämpfen. Da sind zum einen noch die Auswirkungen der Corona-Krise, in der sich Menschen Tiere angeschafft haben, die sie jetzt im wieder zurückgewonnen Alltag nicht mehr betreuen können und deshalb wieder abgeben.
„Die Lage ist immer noch angespannt“, sagt Tierheim-Sprecherin Ute Reinhard kürzlich bei einem Treffen. Zwar habe sich die Lage schon etwas gebessert. Standen im Sommer noch 120 Hunde auf der Warteliste, sind es derzeit 20 Hunde, die auf die Aufnahme im Tierheim warten. Aber es könnten derzeit nur dringende Fälle aufgenommen werden. Es gebe eine Priorisierung.
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Das zweite Problem sind die gestiegenen Energie-Kosten durch den Ukraine-Krieg, die auch das Tierheim treffen. „Im Exotenhaus müssen es zwischen 25 und 28 Grad sein, weniger geht nicht“, sagt Reinhardt. Bartagame, Leguane und Schlangen bräuchten es warm. In den Hundehäusern könnten sie bei den langhaarigen Rassen die Temperatur zwischen vier und sechs Grad senken.
Von der Vogelgrippe, die im Zoo ausgebrochen ist, ist das Tierheim zum Glück nicht betroffen. Die Tierheim-Sprecherin warnt schon jetzt vor Weihnachten: Tiere sind kein Spielzeug und keine Weihnachtsgeschenke. Jedes Jahr müssen die Mitarbeiter nach den Feiertagen vermehrt Tiere aufnehmen.