Berlin. Resident Artist Ayumi Paul übersetzt in „The Singing Project“ im Gropius Bau Klang in Salz und Wolle. Singen sollen die Besucher.

Fünf Ausstellungsräume im Gropius Bau sollen ab sofort immer von Stimmen erfüllt sein: von Gegenwärtigen oder der Erinnerung an sie. Zeit, Gesang und das kosmische Ganze treffen in Ayumi Pauls Installation aufeinander. Das Werk entstand im Rahmen von Pauls Artist Residency. In sanftem Beige und Weiß gehalten, erschließen sich die Ausstellungsstücke erst auf den zweiten Blick – oder mit Erklärung.

Da sind etwa gestickte Wellen. Paul geht der Frage nach, wie Musik unabhängig von Wissen universell übersetzt und verständlich gemacht werden kann. Also hat sie sie gestickt. Oder aber sie hat ihre Stimme mithilfe von Salz kristallisieren lassen.

Besucher sollen singen und Rhythmen produzieren

Kosmisch wird es dann, wenn sie die Planetenkonstellationen bestimmter persönlicher oder historischer Ereignisse stickt. „Wir können kaum wahrnehmen, was in einem Moment alles gleichzeitig passiert“, sagt die Künstlerin und Komponistin bei einem Rundgang am ersten Ausstellungstag. Das fasziniere sie daran.

Mit diesen Steinen können Besucher der Installation „The Singing Project“ im Gropius Bau eigene Rhythmen produzieren.
Mit diesen Steinen können Besucher der Installation „The Singing Project“ im Gropius Bau eigene Rhythmen produzieren. © FUNKE Foto Services | Jörg Krauthöfer

Der letzte Raum der Ausstellung heißt „Übungsraum“. Hier und in der gesamten Ausstellung können bzw. sollen Besucher singen oder mit Steinen Rhythmen produzieren. Die Dissonanz vieler Stimmen auszuhalten sei etwas, dass viele erstmal lernen müssten, so die Künstlerin.

„The Singing Project“ ist 22.01.23 frei zugänglich. Empfehlenswert ist der Besuch zu einem der „Gatherings“, Workshops oder Führungen. Anmeldung auf der Webseite des Gropius Baus.