Berlin. Um die Verwendung des bekannten Würmchenmusters bei der BVG drehte sich seit Längerem ein Rechtsstreit. Nun gibt es eine Einigung.

Im Rechtsstreit um das bekannte „Würmchenmuster“ der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) gibt es eine Einigung. Das Verkehrsunternehmen, bei dem das Design unter anderem auf Sitzen in U-Bahnen und Bussen zu finden ist, darf das Muster auch künftig verwenden. Das entsprechende Recht für die weitere Nutzung habe der Erfinder des Designs, Herbert Lindinger, der BVG eingeräumt, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. „Damit ist der Rechtsstreit zwischen BVG und Lindinger gütlich beigelegt“, hieß es weiter.

Das bunt gefleckte Muster, das offiziell „Urban Jungle“ heißt, stammt bereits aus den 1980er-Jahren und wurde damals mit dem Ziel entworfen, Schmierereien auf Sitzen zu verhindern. Erstmals kam es in S-Bahn-Zügen zum Einsatz, die damals noch von der BVG betrieben wurden. Das Muster erzielte die geplante Wirkung, später wurde es dann in weiteren Fahrzeugen genutzt, aber auch auf Merchandising-Artikeln wie Tassen oder Socken.

Statt Würmchenmuster: BVG setzt in Zukunft auf das „Muster der Vielfalt“

Ende 2021 hatte das Landgericht Hamburg in dem Rechtsstreit dann entschieden, dass zwar keine Sitze aus Fahrzeugen herausgerissen werden müssen, auf denen das Design zu finden ist. Darüber hinaus sollte es dem Verkehrsunternehmen aber nicht mehr erlaubt sein, das Muster zu nutzen; Merchandise-Artikel durften demnach nicht mehr verkauft werden. Die BVG hatte daraufhin auch die Internetseite für den Verkauf der Fan-Produkte eingestellt. Dennoch legten beide Seiten gegen das Urteil Berufung ein, bevor es nun zur Einigung kam.

Unabhängig davon plant die BVG aber weiterhin, ihr im Sommer neu vorgestelltes und eigens entworfenes „Muster der Vielfalt“ künftig auf Sitzen in den Fahrzeugen zu verwenden. Das Muster ist auffallend bunt und besteht aus rund 80 verschiedenen Silhouetten, die die Fahrgäste der BVG symbolisieren sollen. In alten Fahrzeugen sollen die bisherigen Sitzmuster nach und nach ersetzt werden, wenn sie abgenutzt sind, darüber hinaus soll es von Beginn an beispielsweise in den neuen U-Bahnen genutzt werden. Auch auf Fan-Artikel setzt die BVG erneut: Erst kürzlich ist in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen s.Oliver eine Modekollektion im Stil des neuen Musters erschienen.