Berlin. Betreiber des Bordells Artemis fordern Entschuldigung und Entschädigung für Razzia von 2016. Am Ende sprengt das Land den Vergleich.

Der Vorsitzenden Richterin platzte der Kragen. Drei Stunden mühsame Vergleichsverhandlungen zwischen der Justizverwaltung und den Betreibern des Großbordells Artemis hatte Cornelia Holldorf im Kammergericht moderiert. Nur noch um 5000 Euro, die das Land an krebskranke Kinder spenden sollte, lagen zwischen beiden Seiten. Die Anwälte der Bordellbesitzer Kenan und Hakki Simsek wollten 25.000 Euro, eine Vertreterin der Justizverwaltung hatte 20.000 angeboten. Eine Einigung schien greifbar nahe im Streit um die Spätfolgen einer Razzia von 2016 in dem Etablissement in Halensee.