Berlin. Der Gendarmenmarkt, einer der am stärksten von Touristinnen und Touristen besuchten Orte Berlins, ist für zwei Jahre lang hinter einem etwa zwei Meter hohem Bauzaun verschwunden. Touristen verrenken sich für Überblicksfotos, nehmen sich auf die Schultern, aber was hinter der neuen Berliner Mauer zu sehen ist, ist eher öde. Denn auch zwischen Dom und Konzerthaus sind Bauzäune aufgestellt.
Der Grund dafür: Einer der schönsten historischen Plätze der Stadt soll fit gemacht werden für die Zukunft. Es geht um denkmalgeschützte Umgestaltung, um Sanierung und um Regenwassermanagement vor Ort. Die oberirdischen Leitungen sollen verschwinden. Unterhalb des Platz wird ein rund fünf Kilometer langes Leitungsnetz für Strom, Wasser und Abwasser eingebaut. Regenwasser soll aufgefangen und in das Grundwasser zurückgeführt werden.
Zunächst wird der Platz aufgerissen und der Untergrund nach Kampfmitteln und nach Munition durchsucht. Für die Tiefbauarbeiten im Anschluss sollen 6000 Tonnen Natursteinpflaster abgetragen werden. Die Senatsumweltverwaltung hat angekündigt, dass der Bauzaun bis Ende des Jahres 2024 durchgehend stehenbleiben soll.