Berlin (dpa/bb).

Der Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen (BBU) sieht den angekündigten Verzicht auf Mieterhöhungen und Kündigungen bei landeseigenen Gesellschaften kritisch. «Die Absichten des Senats, die Berlinerinnen und Berliner in diesen schwierigen Zeiten zu entlasten, sind nachvollziehbar. Das Einfrieren der Mieten ausgerechnet bei den ohnehin schon günstigen landeseigenen Wohnungsbauunternehmen ist aber wirtschaftlich brisant», erklärte BBU-Vorständin Maren Kern am Donnerstag.

«Der Senat selbst hat noch vor wenigen Wochen klargestellt, dass gerade auch die Landeseigenen mit rasant steigenden Kosten bei Neubau, Sanierung und Instandhaltung zu kämpfen haben», führte sie weiter aus. Wenn sie das nicht wie bisher durch sehr moderate Mietanpassungen zumindest teilweise auffangen könnten, gehe das zu Lasten ihrer wirtschaftlichen Substanz. «Dabei ist das wachsende Berlin mehr denn je auf starke landeseigene Wohnungsbauunternehmen angewiesen, die in Neubau, Klimaschutz und energetische Modernisierung investieren können.»

Der Senator für Bauen und Wohnen, Andreas Geisel (SPD), hatte am Vormittag angekündigt, dass landeseigene Wohnungsunternehmen bis Ende 2023 auf Mieterhöhungen und auf Kündigungen wegen Zahlungsrückständen aufgrund der deutlich gestiegenen Energiepreise verzichten. Im BBU sind sowohl die kommunalen Wohnungsgesellschaften Mitglied als auch Privatunternehmen und Genossenschaften.