Berlin. Finn strahlte über das ganze Gesicht, als er die Ziellinie am Schloss Charlottenburg überquerte. „Ich war ganz schön aufgeregt“, gestand der Sechsjährige. Zum ersten Mal war er die 800 Meter lange Kinder-Strecke im Rahmen des „degewo Great 10K“ gelaufen. Insgesamt gingen bei der Veranstaltung, bei der die Berliner Morgenpost Medienpartner ist, knapp 5000 Läufer an den Start, darunter 500 Kinder.
„Das ist ein neuer Rekord“, freute sich Renndirektor Martin Seeber. Noch nie seien so viele Kinder dabei gewesen. „Es war einfach schön zu sehen, mit wie viel Spaß insbesondere die jüngsten Läuferinnen und Läufer auf die Strecke gegangen sind“. Er ist generell sehr zufrieden mit der regen Teilnahme an der nun 15. Ausgabe des Laufs – der erste nach der Corona-Pandemie, der wieder unter normalen Bedingungen stattfand.
Teilnehmer für „degewo Great 10K“-Lauf kamen aus Deutschland, Italien, Finnland und Kenia
Während sich Finn über seine Medaille freute, musste sie sich seine Mutter Sarah Klemt erst noch verdienen. Vor zwei Jahren hat sie ihre Leidenschaft fürs Joggen entdeckt, läuft unter der Woche zwei bis drei Mal acht Kilometer, am Wochenende auch schon mal 20 Kilometer am Stück. Finn begleitet seine Mutter oft, die großen Strecken aber auf dem Fahrrad. „Er spornt mich immer zwischendurch an“, sagte Sarah Klemt. Gesagt, getan: Kaum ertönte um 12 Uhr der Startschuss für die Erwachsenen, rief Finn seiner Mutter motivierende Worte entgegen. Dann verschwand sie in der Menge.
Die Zehn-Kilometer-Strecke führte die Läufer aus Deutschland, Österreich, Italien, Finnland, Dänemark, Ukraine und Kenia bei Sonnenschein und milden Temperaturen vom Schloss Charlottenburg über den Ernst-Reuter-Platz, an der Siegessäule vorbei Richtung Zoo, in dem die Teilnehmer einige Tiere sehen konnten, bevor es durch das Elefantentor ging. Über die Kantstraße an der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche lief die Gruppe vorbei am Sophie-Charlotte-Platz und dann zurück zum Schloss Charlottenburg. Für die Runde wurden temporäre Straßensperren eingerichtet.
Deborah Schöneborn vom SCC Berlin gewann den Lauf in 32:54 Minuten
Gerade einmal 27 Minuten und 57 Sekunden nach dem Startschuss triumphierte der Kenianer Micah Kiplagat Cheserek vor seinen Landsmännern Vincent Kiprotich Kibet (28:00) und Lawi Kosgei (28:56). Die drei galten als Favoriten. Auch bei den Frauen gibt es keine große Überraschung: Die 28 Jahre alte Marathon-Team-Europameisterin Deborah Schöneborn vom SCC Berlin gewann den Lauf in 32:54 Minuten und konnte sogar ihre eigene Bestzeit um zwei Sekunden verbessern. Ebenfalls mit persönlicher Bestzeit wurde Thea Heim (33:41 Minuten, LG Telis Finanz Regensburg) Zweite vor Blanka Dörfel (34:50, SCC Berlin).
„Ein sehr guter Saison-Einstieg, persönliche Bestzeit und eine Super-Stimmung, die Leute haben mich auf der gesamten Strecke unglaublich toll unterstützt – der Lauf war einfach mega-cool“, jubelte Deborah Schönborn, die von allen nur „Debbie“ genannt wird. Mit dem Sieg sicherte sie sich auch den Berlin-Brandenburger Meistertitel, da im Rahmen des „degewo Great 10K“ auch die Berlin-Brandenburgische Straßenlauf-Meisterschaft über zehn Kilometer ausgetragen wurde.
Wer auch an dem Zehn-Kilometer-Lauf teilnehmen möchte, kann das im nächsten Jahr am 15. Oktober tun. Anmeldungen werden bereits unter www.berlin-laeuft.de/the-great-10k entgegengenommen.