Berlin. In der Cité Foch entstehen in den kommenden Jahren rund 500 Wohnungen. Der erste Teil soll 2024 fertig sein.

Früher wurde hier gelaufen und Fußball gespielt, nun ist es eine Betonfläche mit einem großen Schacht in der Mitte: Da kommt der Fahrstuhl hinein. Und dort wiederum wird die „Grundstein“ genannte Metallkassette eingelassen. Darin: Pläne, Zeitungen, etwas Kleingeld sowie ein handgeschriebener Zettel, der mit den Worten „Den Häusern auf dem Sportplatz der französischen Alliierten wünschen wir langes Bestehen und wenige Baumängel …“ beginnt.

In der Cité Foch Nord in Waidmannslust lässt die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) in einem ersten Bauabschnitt von der Firma Goldbeck 140 neue Wohnungen bauen. Die Fertigstellung ist für Oktober 2024 geplant. Auf drei Baufeldern, u.a. dem ehemaligen Sportplatz und dem abgerissenen Schwimmbad, sollen in den kommenden Jahren rund 500 moderne Drei- und Vierzimmerwohnungen entstehen. Angrenzend entsteht ein Park. Zudem sind Schule und Kita geplant. Spielplatzflächen und Erholungsräume sollen für Lebensqualität in der Siedlung sorgen, die ursprünglich für die französischen Alliierten und ihre Angehörigen seit den 1950er-Jahren entstand.

Plattenbau 4.0 für maximal 10 Euro

Durch fertige Wandelemente und komplett samt Wanne und Verrohrung montierte Bäder erinnert es an die DDR-Plattenbau-Technik. „Wenn sie das vergleichen wollen, aber es ist Plattenbau 4.0“, sagt Dietmar Rekow von der Konstruktionsfirma Goldbeck stolz.

Auf dem ehemaligen Sportplatz der französischen Alliierten entstehen bis Oktober 2025 140 neue Wohnungen
Auf dem ehemaligen Sportplatz der französischen Alliierten entstehen bis Oktober 2025 140 neue Wohnungen © Foto: Dirk Krampitz

Paul Fietz, Vorstandsmitglied der Bima, erklärt, dass die Unterkünfte zuerst als „eine Art Werkswohnungen für Bundesangestellte“ gedacht seien. Denn nicht alle gehörten automatisch zu den Spitzenverdienern. Bleiben welche frei, stünden sie aber auch dem allgemeinen Wohnungsmarkt zur Verfügung. Bei der Miete orientieren sie sich am unteren Ende des Mietspiegels mit einem Deckel bei höchstens 10 Euro pro Quadratmeter.

Stadträtin drängte auf ökologisches Konzept

Korinna Stephan, Bezirksstadträtin für Stadtentwicklung, Umwelt und Verkehr hat den Bau von Anfang an begleitet. Auf ihren Impuls geht unter anderem der Mobility Hub zurück – das heißt, das alte Parkhaus wird ertüchtigt und erhält auch eine Station für (elektrische) Zweiräder, mit denen sich die Bewohner innerhalb der Stadt bewegen können. Außerdem wird viel Holz verbaut in den nicht tragenden Wänden und das Dach bekommt Solar-Paneele.

„Es war uns sehr wichtig, frühzeitig die Bürgerinitiative einzubinden. Wir sind bei klirrender Kälte und bei Sonnenschein raus und haben uns angeschaut, welche Bäume gefällt werden müssen, welche bleiben können“, erinnert sich Stephan. Ergebnis sei „ein gutes Miteinander gewesen“. Es wird auch eine Kita, eine Schule und eine Grünfläche errichtet. Außerdem lässt die Bima auch die Straßen ertüchtigen, die offiziell seit der Alliierten-Zeit Privatstraßen sind. „Die Leitungen sind hier ziemlich kreuz und quer verlegt“, erzählt Projektleiter Michael Jaensch.

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