Berlin. Die Zahl der erteilten Führerscheine in Berlin ist seit 2017 leicht gesunken. Das geht aus einer Anfrage der FDP-Fraktion bei der Verkehrsverwaltung hervor. Demnach erteilten die Behörden in der deutschen Hauptstadt vor fünf Jahren noch 46.072 Fahrerlaubnisse für alle Führerscheinklassen. Im vergangenen Jahr waren es hingegen nur noch 41.625.
Die Zahl der ausgegebenen Führerscheine der Klassen B, die zum Führen eines motorisierten Pkw berechtigt, sank von 35.132 (2017) auf 32.038 (2021). Vor allem mit Blick auf den Einfluss der Corona-Krise lässt die Erhebung allerdings Interpretationsspielraum: 2019, also dem Jahr vor Beginn der Pandemie, lag die Zahl der erteilten Pkw-Fahrerlaubnisse noch bei 37.588.
Möglicherweise hat Corona einen Einfluss auf die Zahlen
Anzunehmen ist, dass Corona die Abnahme von Fahrprüfungen erschwert hat. Gegenüber der Berliner Morgenpost hatten Fahrschulen noch Mitte dieses Jahres beklagt, bis zu sechs Monate auf einen Termin für die Fahrprüfung für ihre Schüler warten zu müssen. Die Prüforganisationen Dekra und Tüv versprachen damals Besserung.
Wird die Fahrprüfung abgenommen und bestanden, hat man die Fahrerlaubnis vergleichsweise schnell in den Händen: „Die Fahrerlaubnis wird unmittelbar nach bestandener Prüfung durch einen Vorläufigen Nachweis der Fahrerlaubnis erteilt. Anschließend wird der Führerschein bestellt und übersandt oder ausgehändigt“, heißt es in der Anfrage. Erfahrungsgemäß würden zwischen Erteilung der Fahrerlaubnis und Erhalt des Führerscheins zwei bis drei Wochen vergehen.
FDP: Auto ist für Berliner wichtig, um von A nach B zu kommen
Für die FDP sind die Zahlen ein Beleg für die aus Sicht der Partei fehlgeleitete Politik des Senats: „Auch wenn der rot-grüne Senat seit Jahren mit seiner ideologischen Verkehrspolitik versucht, die Berlinerinnen und Berliner vom Auto wegzubringen, bleiben die Führerscheinzulassungen in unserer Stadt weitestgehend konstant. Das Auto und der motorisierte Individualverkehr sind für die Menschen in Berlin wichtig, um schnell und bequem von A nach B zu kommen“, sagte der Abgeordnete Roman-Francesco Rogat. Man sollte darüber nachdenken, das Mindestalter zum Erwerb eines Pkw-Führerscheins zu senken und begleitetes Fahren bereits ab 16 Jahren möglich zu machen.