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RBB-Krise: ARD will einheitliche Kontrollsysteme erarbeiten

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Der RBB-Sitz im Berliner Westend.

Der RBB-Sitz im Berliner Westend.

Foto: Monika Skolimowska/dpa

Noch ist die Krise nicht ausgestanden: Die ARD-Intendanten haben Konsequenzen aus dem Führungs-Skandal beim RBB versprochen.

Köln. Unter dem Eindruck der Krise beim Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) will die ARD bei ihren Sendern bis November einheitliche Standards bei den Compliance-Regeln erarbeiten. Das kündigte der ARD-Vorsitzende und WDR-Intendant Tom Buhrow am Donnerstag in Köln nach der Sitzung der Intendantinnen und Intendanten an. Unter Compliance versteht man die Überwachung eines Regelwerks, das sich eine Organisation gibt, um zum Beispiel Korruption vorzubeugen. Derzeit gibt es unterschiedlich ausgeprägte Compliance-Strukturen in den ARD-Häusern.

„Es muss nicht überall die gleiche Struktur sein“, sagte Buhrow. Es könne zum Beispiel interne oder externe Beauftragte geben. Wichtig sei, dass der Standard vereinheitlicht werde.

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Die ARD will ihre Intendantensitzungen wieder gemeinsam mit dem in die Krise geratenen Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) abhalten. Der ARD-Chef und WDR-Intendant Tom Buhrow sagte nach der Intendantensitzung, dass Treffen ohne den RBB nun der Vergangenheit angehörten. „Das ist jetzt für uns erledigt.“

Die ARD-Intendantinnen und -Intendanten hatten vor Wochen in einer beispiellosen Aktion bekanntgemacht, dass sie kein Vertrauen mehr in die RBB-Geschäftsleitung bei der Aufarbeitung der Filzvorwürfe gegen die fristlos entlassene Intendantin Patricia Schlesinger und den zurückgetretenen Chefkontrolleur Wolf-Dieter Wolf haben. Die Senderchefs hatten dann auch ohne den RBB getagt, weil ihnen Transparenz fehlte.

Beim RBB hatte nach ARD-Angaben die Interims-Intendantin Katrin Vernau am Donnerstag ihren ersten Arbeitstag, sie ist bislang als WDR-Verwaltungsdirektorin tätig gewesen. Der unabhängige RBB-Rundfunkrat hatte sie in der vergangenen Woche gewählt. Sie soll den Sender aus der Krise führen, bis ein neuer Intendant gewählt ist.

Buhrow führte weiter aus, dass sich auch bei der verbliebenen RBB-Geschäftsleitung die Transparenz aus ARD-Sicht etwas verbessert habe. Er nannte den bislang amtierenden Intendanten und Programmdirektor Jan Schulte-Kellinghaus, der auch bei der aktuellen Sitzung dabei gewesen sei.

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( dpa )