Stromversorgung

Polizei und Feuerwehr Berlin bereiten sich auf Blackout vor

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Ein gelbes, zerkratztes Hinweisschild mit der Aufschrift "Blackout", angeleuchtet von einem Lichtkegel vor dem dunklen Berliner Reichstagsgebäude (Symbolbild).

Ein gelbes, zerkratztes Hinweisschild mit der Aufschrift "Blackout", angeleuchtet von einem Lichtkegel vor dem dunklen Berliner Reichstagsgebäude (Symbolbild).

Foto: picture alliance / SULUPRESS.DE | Torsten Sukrow / SULUPRESS.DE

Berliner Behörden arbeiten an Einsatzkonzepten, damit im Fall eines langfristigen Stromausfalls die Versorgung sichergestellt ist.

Berlin. Erst steigen die Energiepreise, dann werden Strom und Gas rationiert, am Ende bricht vielleicht die komplette Energieversorgung zusammen. Unruhen und Plünderungen wären die Folge – und die Sicherheitslage gefährdet. Für dieses so genannte „Blackout-Szenario“ bereitet die Berliner Polizei gerade ein Einsatzpapier vor.

„Als Mitverantwortliche für die Sicherheit in der Hauptstadt ist es für die Polizei Berlin selbstverständlich, sicherheitsrelevante Szenarien vorzudenken und deren Bewältigung zu planen sowie vorzubereiten“, sagt ein Polizei-Sprecher auf Anfrage der Berliner Morgenpost. Konzepte gibt es bereits für Anschläge und Geiselnahmen, aber eben auch für eine Pandemie. Diese würden erforderlichenfalls in Zusammenarbeit mit anderen Behörden wie der Berliner Feuerwehr erarbeitet und regelmäßig aktualisiert.

Im konkreten Fall der Energie-Knappheit heißt das: Die Polizei betrachtet zu den drei Punkten Verteuerung (die bereits eingetreten ist), Verknappung und Stromausfall die Kriminalitätslage, das Versammlungsgeschehen sowie das allgemeine Verhalten der Bevölkerung und leitet daraus polizeiliche Handlungsnotwendigkeiten ab.

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Finales Konzept zur Vorbereitung auf Blackout-Szenarien bis Ende September

Zum einen dienen Erfahrungswerte als Grundlage, zum anderen fokussiere man sich laut Polizei-Sprecher auf die Wahrscheinlichkeit des Eintretens bestimmter Reaktionen in der Bevölkerung. Die Wahrscheinlichkeit der unterschiedlichen Szenarien stünde in Abhängigkeit der Bewertung zuständiger Stellen wie zum Beispiel der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe.

Die Landespolizeidirektion hat in Abstimmung mit dem Landeskriminalamt der Polizei Berlin bereits Überlegungen zum weiteren Vorgehen getroffen und bestehende Konzepte hinsichtlich ihrer Anwendbarkeit geprüft. Das Konzept zur Vorbereitung auf Blackout-Szenarien befinde sich in der behördeninternen Abstimmung und werde voraussichtlich noch im September finalisiert.

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Projekt der Berliner Feuerwehr beschäftigt sich mit Energieversorgung bei Stromausfall

Der Stromausfall in Köpenick im Februar 2019 war einer der größten in der Berliner Nachkriegsgeschichte. Etwa 31 Stunden waren weite Teile des Bezirks ohne Stromversorgung. Für die Berliner Feuerwehr war dieser Stromausfall eine „Generalprobe“ für Ereignisse dieser Art, wie ein Sprecher sagte. Um sich bestmöglich vorzubereiten, forscht die Berliner Feuerwehr mit Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung unter anderem an dem Projekt „TankNotStrom“.

Das Projekt beschäftigte sich mit der Energie- und Kraftstoffversorgung von Tankstellen und Notstromaggregaten bei einem langfristigen Stromausfall. Es geht darum, die volle Einsatzfähigkeit aller Fahrzeuge und Geräte von Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben bei einem flächendeckenden Ausfall der Stromversorgung sicherzustellen.

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