Berlin . Die Klimaschutzbewegung Extinction Rebellion hat am Samstag eine vielbefahrene Kreuzung in Friedrichshain-Kreuzberg blockiert.
Die Klimaschutzbewegung Extinction Rebellion will am Sonntag eine neue Aktion starten. Nach Angaben der Aktivisten ist zwischen 10 und 17 Uhr ein Aktionstraining geplant. Ab 15 Uhr soll vom Henriette-Herz-Platz am Hackeschen Markt in Mitte sehr langsam zum Lustgarten gelaufen werden. Die Teilnehmer verstehen sich als "menschliche Klimastreifen". Vor dem "Alten Museum" wird dann gesungen und meditiert.
Extinction Rebellion hatte am Sonnabendnachmittag eine vielbefahrene Kreuzung in Friedrichshain-Kreuzberg blockiert. Mit rund 350 Menschen seien die Straßen rund um das Schlesische Tor lahmgelegt worden, erklärte die Klimaschutzbewegung. Die nicht angemeldete Aktion solle der Auftakt für die bis 20. September angekündigten Aktionstage von Extinction Rebellion sein, hieß es.
Nach Schätzungen der Berliner Polizei blockierten etwa 200 Menschen die Straßen. Sie hätten Gegenstände auf die Fahrbahn gebracht und sich zum Teil angeklebt bzw. angekettet. "Über Durchsagen informieren wir über die Auflösung der Versammlung und fordern die Menschen auf, die Fahrbahn zu verlassen", teilte die Polizei mit. „Manche gehen, manche müssen getragen werden.“ Es würden Personalien festgestellt und Anzeigen geprüft.

Gegen Mittag hatte die Klimaschutz-Initiative getwittert: "Heute Nachmittag beginnt die 1. Aktion! Dafür gibt es 3 Treffpunkte um 13:45 Uhr an den Stationen: S+U Friedrichsstraße, U Gleisdreieck und U Stadtmitte. Seid pünktlich, verhaltet euch unauffällig." Am Nachmittag und Abend veröffentlichten die Aktivisten in ihrem Twitter-Kanal immer wieder weitere Videos von Aktionen.
Extinction Rebellion kündigt Blockaden bis Dienstag an
Bereits am Donnerstag hatte die Bewegung neue Blockaden und Störaktionen im Berliner Regierungsviertel angekündigt. Bis Dienstag soll mit "kreativen, störenden Aktionen im Zentrum der Politik" für einen schnellen Ausstieg aus den fossilen Energien demonstriert werden. Das "Business-As-Usual" des politischen Systems im Regierungsviertel solle mit Hunderten Menschen unterbrochen werden. Am Sonnabend wurde ein Camp im Invalidenpark in der Nähe des Hauptbahnhofs, zwischen Verkehrs- und Wirtschaftsministerium eröffnet.

Vor einer Woche hatte Extinction Rebellion grüne Farbe in die Spree im Regierungsviertel geschüttet - als Symbol für die Auswirkungen der Klimakatastrophe auf der ganzen Welt. In der Vergangenheit sorgte Extinction Rebellion bereits mit Besetzungen des CDU-Wirtschaftsrates, der Blockade von Flughäfen, Kunstaktionen oder der Blockade von Ministerien und Straßen in Berlin für Aufmerksamkeit. Innerhalb der Klimaschutzbewegung ist die „Extinction Rebellion“ zwischen „Fridays for Future“ und den radikalen Klimaschützern der „Letzten Generation“ zu verorten.
dpa/epd/JP