Demonstration

Aufstand gegen Auftritt von US-Amerikaner Jordan Peterson

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Vor dem Tempodrom wollen Gegner des Kanadiers Jordan Peterson demonstrieren.

Vor dem Tempodrom wollen Gegner des Kanadiers Jordan Peterson demonstrieren.

Foto: Patrick Goldstein / Berliner Morgenpost

Vor einem Auftritt von Jordan Peterson im Tempodrom sind Demos geplant. Peterson soll Vorbild der amerikanischen rechten Szene sein.

Berlin.  „Keine Show für Frauenfeinde, Rassisten und Trump-Fans!“ – unter diesem Motto wollen Menschen auf die Straße gehen und demonstrieren. Anlass ist der Auftritt des kanadischen Psychologen Jordan B. Peterson am 29. September im Tempodrom. Er soll innerhalb der US-amerikanischen rechtsradikalen Szene zahlreiche Anhänger haben, darunter in der "Alt Right“-Bewegung, was für "Alternative Right" steht und die maßgeblich für Donald Trumps Wahlsieg 2016 und den Sturm auf das Kapitol in Washington verantwortlich gewesen sein soll.

In dem Aufruf zur Demonstration heißt es auf der Internetseite der Peterson-Gegner, dass der Hass auf Frauen, die LGBTQIA*-Community und soziale Gerechtigkeit innerhalb der rechten Szene eine immer zentralere Rolle einnehme. Peterson versorge die „Alt-Right“ mit zahlreichen unwissenschaftlichen Theorien, die mittlerweile den ideologischen Unterbau dieser Bewegung bilden würden, heißt es weiter. Es gibt aber auch zahlreiche Stimmen, die Kritik an Peterson zurückweisen, weil sich in seinen Schriften keine rechtsradikalen Positionen finden ließen.

Die Initiatoren der Demonstration geben auch gleich ein Beispiel: „In seiner vielzitierten ‘Hummer-Theorie’ behauptet Peterson, dass die Gehirn- und Hormonstruktur von Menschen und Hummern sehr ähnlich ist. So würden Hummer stets Kämpfe um ihr Territorium abhalten und die weiblichen Hummer sich nur mit den Gewinnern dieser Kämpfe umgeben. Diese sexistische Theorie schafft ein Weltbild, in dem sich der Mann ständig im Kampf befindet, was Gewalt im realen Leben nach sich zieht.“ In der frauenhassenden Subkultur sei dieses Denken weit verbreitet.

Demonstration gegen Peterson startet am 29. September um 18 Uhr an der Yorckstraße

Peterson wurde ab 2016 unter anderem durch seine Kritik an moderner Genderpolitik international bekannt. Sein zweites Buch „12 Rules for Life“ (Zwölf Regeln für das Leben) wurde millionenfach verkauft. Dieses Buch wird auch Thema seines Auftritts in knapp drei Wochen sein. Die Initiatoren wollen erwirken, dass Peterson „weder hier, noch anderswo eine Plattform ermöglicht bekommt“. Er führe seine fanatischen Ideologien verharmlosend als Selbsthilfeprogramm an und radikalisiere so auf halb-verschlüsselte Art und Weise die Menschen.

Angemeldet ist die Veranstaltung „Keine Show für Frauenfeinde, Rassisten und Trumpfans. Berlinverbot für Jordan B. Peterson“ von einer Privatperson, wie ein Polizeisprecher mitteilt, am 29. September zwischen 18 und 23 Uhr mit 300 Menschen. Die Demonstrierenden wollen von der Yorckstraße Nummer 2 (Mittelinsel), weiter bis zum Mehringdamm, über die Wilhelmstraße, die Hedemannstraße, die Stresemannstraße sowie über die Möckernstraße bis zum Vorplatz des Tempodrom laufen.