Flüchtlingspolitik

Ukraine-Ankunftszentrum in Tegel zieht ins Terminal C um

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Joachim Fahrun
„Ukraine Ankunftszentrum TXL“, steht über der Zufahrt zum ehemaligen Flughafen Tegel.

„Ukraine Ankunftszentrum TXL“, steht über der Zufahrt zum ehemaligen Flughafen Tegel.

Foto: Kay Nietfeld/dpa/Archivbild

Das Ankunftszentrum für ukrainische Kriegsflüchtlinge soll ins Terminal C umziehen und winterfest gemacht werden.

Berlin. Der Berliner Senat bereitet sich auf den weiteren Zustrom von Flüchtlingen aus dem Donbass vor. „Wir haben eine weitere Eskalation zu verzeichnen, sagte Bürgermeister und Kultursenator Klaus Lederer (Linke) am Dienstag mit Blick auf die Aufforderung der ukrainischen Regierung an Zivilisten, die Region Donezk zu verlassen.

Berlin als erster Anlaufpunkt für die Ukrainer setzt weiterhin auf sein Ankunftszentrum auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Tegel. Dort wird das Zentrum seit dem Frühjahr nicht nur in einem großen Zelt auf dem ehemaligen Rollfeld, sondern auch in den früheren Hauptterminals A und B betrieben. Dort sollen aber bald die Sanierungs- und Umbauarbeiten für die Berliner Hochschule für Technik und ein Start-Up-Gründungszentrum beginnen. Man habe deshalb verabredet, das Ankunftszentrum ins Terminal C zu verlagern und so winterfest zu machen, berichtete Lederer.

Das Gebäude östlich der Auffahrt zum Hauptgebäude, wo einst Air Berlin seine Flieger abfertigte, mietet das Land von der Entwicklungsgesellschaft Tegel Projekt zunächst bis 31. Dezember an. Es gibt aber zwei Optionen für Verlängerungen bis Ende März sowie Ende Juni 2023. Um den Umzug der Unterkunft für bis zu 960 Menschen abzusichern, mietet Berlin auch die Räume in den Terminals A und B bis Ende diesen Jahres. Für die Verlagerung in die neue Halle aus den 90er-Jahren spricht laut Lederer auch, dass die Bausubstanz in deutlich besserem Zustand sei als im Terminal aus den 1970ern.

Um dort Hunderte von Menschen unterbringen zu können, müssen noch Gepäckbänder demontiert und andere Arbeiten vorgenommen werden. Berichte über Schadstoffe, die während der Arbeiten auf dem alten Flughafen freigesetzt wurden, nehme man ernst, so Lederer. Das Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten habe aber keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen für Geflüchtete und Mitarbeitende festgestellt. Man werde aber noch mal die Unfallkasse und das Landesamt für Gesundheitsschutz und technische Sicherheit (Lagetsi) die Lage untersuchen lassen. Im Oktober soll laut Lederer entschieden werden, ob man auch das Ankunftszentrum für Ukrainer auf dem Gelände der ehemaligen Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik in Reinickendorf errichten wird.