Berlin (dpa/bb). Straftaten gegen queere Menschen müssen nach Überzeugung von Berlins Justizsenatorin Lena Kreck (Linke) schnell und lückenlos aufgeklärt werden. Entsprechende Forderungen aus der Community seien absolut berechtigt, sagte Kreck am Freitag im rbb-Inforadio. Obwohl die Zahl der verfolgten Straftaten in Berlin deutlich nach oben gegangen sei, gebe es eine riesige Dunkelziffer. «Von daher ist das eine ganz berechtigte Forderung.»
Berlin sei aber schon länger dabei, dieser Forderung zu entsprechen, sagte Kreck. Es gebe zum Beispiel Ansprechpersonen bei der Polizei und der Staatsanwaltschaft. Menschen, die von Hasskriminalität betroffen seien, müssten sich beraten lassen können und ermutigt werden, solche Straftaten zur Anzeige zu bringen.
«Wir können sagen, dass wir in Berlin bundesweit einzigartig eine sehr gut organisierte Community haben und sukzessive auch Mut erwachsen ist, bestimmte Dinge, die einem widerfahren, nicht auf sich sitzen zu lassen», sagte die Linke-Politikerin. «In der Tat ist es aber so, dass viele Straftaten, die begangen werden, bei den Personen Scham auslösen.» Deshalb sei Unterstützung dafür nötig, dass diese Personen sich trauten, solche Erlebnisse auch strafrechtlich verfolgen zu lassen.
Kreck kündigte an, am Samstag an der CSD-Partyparade durch Berlin teilzunehmen. In anderen Städten wurde der Christopher Street Day von der schwul-lesbischen Gemeinschaft bereits im Juni gefeiert, dann ist der eigentliche Gedenktag, mit dem an den Aufstand in New York im Jahr 1969 erinnert wird.
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