Nach Schlägereien

Berlins Schwimmbäder jetzt mit mehr Sicherheitspersonal

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Clara Andersen
Ein Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes steht im Prinzenbad am Beckenrand.

Ein Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes steht im Prinzenbad am Beckenrand.

Foto: Paul Zinken / dpa

Nach Ausschreitungen unter den Gästen im Juni stocken die Bäderbetriebe ihr Personal auf. Online-Ticketshop wird ausgebaut

Berlin. Zusätzliche Sicherheitskräfte sollen in Berlins Schwimmbädern künftig für friedliche Sommertage sorgen. Hintergrund sind mehrere Massenschlägereien, die sich kürzlich in einigen Berliner Freibädern ereignet haben. Das soll jetzt verhindert werden. Aus diesem Grund haben die Berliner-Bäderbetriebe (BBB) nun ihr Sicherheitspersonal aufgestockt. „Die Berliner-Bäder-Betriebe tolerieren keine Gewalt und unterstützen die Polizei bei ihren Ermittlungen, damit Straftäter gefasst werden“, sagte die BBB-Pressesprecherin Martina van der Wehr am Donnerstag.

Massenschlägereien von bis zu einhundert Menschen

Gerade an den heißen Juni-Wochenenden war es zu Zusammenstößen von Badegästen gekommen: Im Sommerbad am Insulaner war zum Beispiel eine Wasserpistolenschlacht so eskaliert, dass sie in einer Massenschlägerei mit an die hundert Menschen endete. Auch das Neuköllner Columbiabad war betroffen. Zusätzliches Sicherheitspersonal soll das nun verhindern und bei Streitigkeiten rechtzeitig einschreiten.

Für ähnliche Maßnahmen hatte nach den jüngsten Ereignissen auch die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) plädiert. „Für die Kontrollen müssen hauseigene Sicherheitsdienste auch am Wochenende beauftragt werden“, forderte Bodo Pfalzgraf, Vorsitzender der DPolG Berlin. Außerdem verlangt er, dass auffällig gewordene Badegäste von den Freibad-Betreibern umgehend mit Hausverboten von zwölf bis 36 Monaten belegt werden sollten.

Im Normalfall gehe es laut van der Wehr in den Bädern aber eher friedlich zu. Zudem weist sie darauf hin, dass die Vorfälle nicht die Gesamtsituation widerspiegeln würden „Die Regel ist: Unsere Kundinnen und Kunden können sich in unseren Bädern sicher fühlen und schöne und friedliche Sommertage im Freibad genießen. Dafür sorgen unsere Kolleginnen und Kollegen in den Bädern, die mit großem Engagement für die Gäste da sind“, betonte sie.

Ticketshop war wegen der großen Nachfrage nicht mehr erreichbar

Und bei den hohen Temperaturen in den kommenden Tagen steht den Freibädern in der Stadt der nächste große Ansturm bevor. Schon im Juni hatten die Bäder-Betriebe angesichts der großen Zahl der zu erwartenden Badegäste vorab darum gebeten, die Tickets im Online-Shop zu kaufen. Doch unter der hohen Nachfrage war der Ticketshop zusammengebrochen: „Leider ist unser Ticketshop derzeit nicht erreichbar. Tickets für die Sommerbäder gibt es bis auf Weiteres nur an den Badkassen“, hieß es damals. Damit so etwas nicht noch einmal vorkommt, haben die BBB nach Angaben von van der Wehr nun „einige Anstrengungen unternommen, um für weitere Hitzewochenenden gut gerüstet zu sein“.

Der Online-Shop für den Ticketverkauf sei ausgebaut worden und laufe seitdem stabil. Van der Wehr betont noch einmal, dass der Onlineverkauf für Badegäste „große Vorteile“ habe, da sie sich das Anstellen an der Kassen-Warteschlange sparen und direkt zu den Einlassdrehkreuzen gehen könnten. „Im Webshop ist außerdem ersichtlich, ob ein Freibad bereits ausverkauft ist. In diesem Fall gibt es auch keine Karten an den Kassen des Bades mehr. Dann gibt es noch die Chance, Karten für ein anderes Freibad zu erwerben“, erklärt sie.