Affenpocken-Virus

Impfungen gegen Affenpocken starten in Berlin

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Affenpocken-Impfung: Das ist der Impfstoff Imvanex

Affenpocken-Impfung: Das ist der Impfstoff Imvanex

Am heutigen Mittwoch werden die ersten Dosen des neuen Affenpocken-Impfstoffes ausgeliefert. Das ist Imvanex.

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In Berlin stehen zunächst 8000 Impfdosen zur Verfügung. Geimpft werden soll der Impfstoff Imvanex in 22 Praxen.

Berlin. Impfungen gegen das Affenpocken-Virus starten in Berlin in der kommenden Woche. Zunächst 8000 Impfdosen stehen dafür zur Verfügung. Das teilte die Senatsgesundheitsverwaltung am Freitag mit.

Aufgrund der aktuell geringen Verfügbarkeit des Impfstoffs richte sich das Impfangebot an Menschen mit einem erhöhten Infektionsrisiko oder der Gefahr für einen schweren Krankheitsverlauf. Deshalb werde nach Abstimmung mit dem Bundesgesundheitsministerium und den anderen Bundesländern vorrangig in HIV-Schwerpunktpraxen geimpft.

In Berlin beteiligen sich 22 Praxen an der Impfkampagne. Außerdem sollen Impfungen in diesen Einrichtungen angeboten werden:

  • Beratungsstelle für sexuelle Gesundheit „Checkpoint BLN“
  • Spezialambulanz der Charité
  • Klinik für Infektiologie des St. Joseph-Krankenhauses Tempelhof
  • Klinik für Infektiologie des Vivantes Auguste-Viktoria-Klinikums Schöneberg

Impfung gegen Affenpocken: Liste mit allen Impfstellen in der kommenden Woche

Ebenfalls beteiligt sei das Gesundheitsamt Mitte. Die Liste sämtlicher Impfstellen werde von der Deutschen Arbeitsgemeinschaft ambulant tätiger Ärztinnen und Ärzte für Infektionskrankheiten und HIV-Medizin (dagnä e.V.) Anfang kommender Woche veröffentlicht. Die Impfung sei für die zu impfenden Personen kostenfrei. Die Entscheidung für eine Impfung liegt im Ermessen der impfenden Ärztin oder des impfenden Arztes.

Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt die Impfung für Kontaktpersonen von Infizierten (sogenannte Postexpositionsprophylaxe) und für Personen mit einem erhöhten Expositions- und/oder Infektionsrisiko (Indikationsimpfung).

Die sogenannte Postexpositionsprophylaxe zur Verhinderung einer Affenpockeninfektion nach Exposition sollte so früh wie möglich im Zeitraum von bis zu 14 Tagen nach möglicher Ansteckung erfolgen. Die Indikationsimpfung soll eine Affenpockeninfektion bei Personen mit erhöhtem Expositionsrisiko verhindern und wird unter anderem für Männer, die Sex mit Männern haben (MSM) und dabei häufig den Partner wechseln, empfohlen, da diese bisher hauptsächlich von Affenpocken-Infektionen betroffen seien, wie es in der Mitteilung der Senatsgesundheitsverwaltung weiter heißt.

Affenpocken in Berlin: Hotline für Impftermin eingerichtet

Betroffene und ihre Kontaktpersonen haben außerdem die Möglichkeit, sich im Gesundheitsamt Mitte für einen Impftermin zu melden. Die dazu nutzbare Hotline ist mehrsprachig besetzt und kann auch ohne eigene Krankenversicherung und anonym genutzt werden: Sie ist erreichbar von Montag bis Freitag von 9 Uhr bis 15 Uhr unter der Rufnummer (030) 9018-41000.

Der Bund stellt den Impfstoff JYNNEOS®/ Imvanex® bereit, der in Europa von der Europäischen Arzneimittelagentur EMA zum Schutz vor Pocken autorisiert ist und nach derzeitiger wissenschaftlicher Kenntnislage auch vor einer Infektion mit Affenpocken schützt. Das Bundesgesundheitsministerium hatte kommuniziert, 240.000 Impfdosen bestellt zu haben.

( BM )