Berlin. Volle Pensionsansprüche mit 60 Jahren? Das werden jüngere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Berliner Polizei wohl bald nur noch aus den Erzählungen ihrer älteren Kolleginnen und Kollegen kennen. So geht es zumindest aus einer Aufstellung der Gewerkschaft der Polizei (GdP) Berlin hervor. Demnach werden auch die Sondergrenzen bei beiden Behörden spürbar angehoben.
Die GdP verweist dabei auf einen Entwurf der Senatsfinanzverwaltung, die die Pensionsgrenze für alle Berliner Beamtinnen und Beamten auf 67 Jahre erhöhen will. Bei der Polizei gelten nicht zuletzt wegen des körperlich anstrengenden Arbeitsalltags niedrigere Grenzen, die allerdings nun auch steigen sollen. Demnach sollen im mittleren Dienst alle, die im Jahr 1963 oder später geboren sind, länger als bisher üblich bis zum 61. Geburtstag arbeiten. Pro Jahrgang sollen drei Monate drauf geschlagen werden, sodass alle, die ab 1966 geboren sind, erst mit dem vollendeten 62. Lebensjahr im Dienst bleiben.
Dies ist bisher die Regelaltersgrenze für den gehobenen Dienst, allerdings künftig nur noch für alle, die bis 1961 geboren sind. Ab Jahrgang 1962 geht es ebenfalls in Dreimonatsschritten nach oben, sodass alle ab dem Jahrgang 1969 zwei Jahre länger bis zum vollendeten 64. Lebensjahr arbeiten müssen. Im höheren Dienst erfolgt die Anhebung ab dem Jahrgang 1963 um jeweils drei Monate. Nur wer früher geboren ist, kann mit der Vollendung des 63. Lebensjahrs in Pension gehen, wer nach 1970 geboren ist, muss bis 65 arbeiten.
GdP warnt vor „massiven Auswirkungen auf Sicherheitsbehörden“
Auch die Feuerwehr ist laut GdP von den Plänen betroffen. Im mittleren Dienst müssen alle ab dem Jahrgang 1972 zwei Jahre länger bis zur Vollendung des 62. Lebensjahrs arbeiten, im gehobenen Dienst kommen für alle zwei Jahre hinzu, die 1970 oder später geboren sind. Sie müssen dann arbeiten, bis sie 63 sind. Im höheren Dienst geht es ab 1961 länger als das bisherige vollendete 63. Lebensjahr und soll sich bis zum Jahrgang 1968 auf das vollendete 65. Lebensjahr steigern.
Dieser Schritt werden „massive Auswirkungen auf die Einsatzfähigkeit der Sicherheitsbehörden“ haben, warnt die GdP. „Wir werden uns mit aller Macht gegen diese Pläne stemmen“, verspricht Landeschef Stephan Weh. Kapazitäten für diese Anhebungen gebe es keine. Es brauche vielmehr flexible Lösungen, „in welchen mündige Beschäftigte selbst entscheiden können, bis wann sie arbeiten wollen“. Das würde auch dazu beitragen, den dringend benötigten Nachwuchs für den Dienst in dieser Stadt zu begeistern“, so der GdP-Chef weiter.