Berlin. Erstmals fand am Sonntag in Berlin das Rennen „VeloCity – The Power of Berlin“ statt. Straßensperrungen dauern noch an.
Es war ein Erfolg: Vier Jahre nach dem letzten Radrennen in Berlin feierten bis zu 6000 Hobbysportlerinnen und -sportler eine Premiere auf den Straßen der Hauptstadt. Bei dem neuen Radsport-Event „VeloCity - The Power of Berlin“ maßen sich an diesem Sonntag Freizeitathleten über die Distanzen von 60 und 90 Kilometer.
Gestartet wurde um 9.15 Uhr auf der Straße des 17. Juni zwischen der Yitzhak-Rabin-Straße und dem Großen Stern. Von dort aus führte die Strecke Richtung Westen: von Mitte durch Charlottenburg-Wilmersdorf, Spandau, Steglitz-Zehlendorf, Tempelhof-Schöneberg, Friedrichshain-Kreuzberg und Reinickendorf. Die Teilnehmer der 60 Kilometer langen Runde umrundeten bei ihrer Rückkehr nach Mitte den Großen Stern und fuhren dann durch das Ziel. Die Sportlerinnen und Sportler, die sich für die 90 Kilometer lange Distanz angemeldet hatten, bogen nach der Umrundung des Großen Sterns Richtung Norden ab und fuhren bis nach Reinickendorf und zurück, bevor sie die Ziellinie passierten.
Bereits am Donnerstag hatten die Aufbauarbeiten begonnen. Es kommt auch nach dem Ende des Rennens weiterhin zu Verkehrsbeeinträchtigungen. Die Straße des 17. Juni zwischen Yitzhak-Rabin-Straße und Ebertstraße ist bis zum Dienstag 18 Uhr gesperrt. Dort findet am heutigen Sonntag noch einmal die Fahrradmesse VeloCity EXPO statt.
Radrennen in Berlin: Sperrungen bis Montagmorgen
- John-Foster-Dulles-Allee
- Yitzhak-Rabin-Straße
- Scheidemannstraße
- Dorotheenstraße zwischen Wilhelmstraße und Ebertstraße
- Heinrich-von-Gagern-Straße
- Paul-Löbe-Allee

VeloCity will so berühmt werden wie der Berlin Marathon
Jürgen Lock, Geschäftsführer des Veranstalter SCC Events, erklärte am Mittwoch, dass etwa eine Hälfte der Radsportler aus Berlin, die andere Hälfte aus den übrigen Teilen Deutschlands kommen. „Neben dem Berlin Marathon ist es unser Ziel, dem Radsport mit dieser Veranstaltung in den kommenden Jahren in Berlin einen festen Platz zu geben“, sagte Lock. „Das ist auch eine weitere Chance, das Thema Radfahren noch stärker in die Stadt reinzubringen.“
Lock sprach davon, eine „Bikeweek“ zu etablieren und nannte die Teilnehmerzahl von etwa 6000 für die Kick-off-Veranstaltung am Sonntag als absolut zufriedenstellend. „Ich kann mir vorstellen, dass wir mit „VeloCity“ den gleichen Stellenwert in Berlin erreichen werden wie der Berlin Marathon.“
Christian Tänzler vom Hauptstadtwerber „visitBerlin“ sagte, dass die Radsportveranstaltung „VeloCity“ gut für die Wirtschaft und das Image Berlins sei. „Es ist eine Stadtrundfahrt an allen wichtigen Sehenswürdigkeiten Berlins vorbei“, so Tänzler. „Bei den 60 und 90 Kilometer langen Runden präsentiert sich Berlin in seiner gesamten Vielfalt.“
Dem Radsport in Berlin wird wieder Leben eingehaucht
Der ehemalige Radrennfahrer und mehrfache Tour-de-France-Teilnehmer Jens Voigt wollte am Sonntag ebenfalls in die Pedale treten. Er ist der Überzeugung, dass es zu wenig Radevents in der Hauptstadt gibt und gab sich am Mittwoch hoffnungsvoll, dass sich das wieder ändern wird. „Diese Veranstaltung für das Breite Publikum ist ein toller Event“, sagte er. „Damit wird ein erster großer Schritt gemacht, um dem Radsport in Berlin wieder Leben einzuhauchen.“
Sein Tipp für Zuschauer: Wer die Radfahrer in der Natur die Berge hochkämpfen sehen möchte, sollte zur Havelchaussee fahren. Dieser Streckenabschnitt sei für die Sportlerinnen und Sportler herausfordernd. Ansonsten kann man sich in der Stadt irgendwo vor ein Café setzen und das Rennen beobachten.
Viele Baustellen an der Strecke mussten entschärft werden
„Die Umsetzung dieser Veranstaltung war eine große Herausforderung“, sagte Mark Milde, Renndirektor beim SCC Events. „Wir haben einen deutlich höheren Schwierigkeitsfaktor als beim Berlin Marathon, alleine schon durch die längeren Strecken.“ Er nannte die Anzahl der Absperrungen und die Entschärfungen der zahlreichen Baustellen, an denen die Teilnehmerfelder vorbeigeführt werden und dann wieder zusammentreffen, weil sich die Straßen dort verengen.
Dass die Strecken eher durch den Westen der Stadt als durch den Osten führten, liegt an den für die Radsportler gefährlichen Straßenbahnschienen. Insgesamt waren etwa 1100 Helferinnen und Helfer im Einsatz, 750 von ihnen direkt an der Strecke.
In den Bezirken wurden Straßen beziehungsweise Straßenabschnitte temporär in der Zeit zwischen 7.45 Uhr und 13.15 gesperrt. Alle Verkehrsteilnehmer mussten am Sonntag zwischen etwa 9.15 Uhr und 13.15 Uhr im Bereich der Rundkurse mit Behinderungen rechnen. Die BVG teilte mit, dass insgesamt 49 Buslinien und sechs Straßenbahnlinien zeitweilig umgeleitet, zurückgezogen oder geteilt werden.
Hier geht es zur Internetseite des Veranstalters: VeloCity.berlin