Die „People of Color“ unter den Abgeordneten von SPD, Grünen und Linken haben sich zusammengeschlossen und mischen das Parlament auf.
„Weiße Jungs in Anzügen“, sagt Orkan Özdemir, hätten bisher im Berliner Abgeordnetenhaus „die Dinge geschmissen“. Allerdings sind diese „Jungs“ seit den Wahlen nicht mehr so dominant, wie sie es einmal waren. Denn im Landesparlament hat sich ein neuer Machtfaktor etabliert: Die vielen neu gewählten Abgeordneten mit Migrationshintergrund in den drei Koalitionsfraktionen von SPD, Grünen und Linken haben sich in einem Netzwerk organisiert, um sich gegenseitig zu unterstützen, ihre eigenen Perspektiven auf die Stadt und ihre Milieus stärker einzubringen und Interessen durchzusetzen. „Das soll natürlich keine siebte Fraktion werden“, schränkt Mitgründer Özdemir ein. Aber klar ist: Das Selbstbewusstsein der Parlamentsneulinge ist durch den Zusammenschluss noch einmal gewachsen.