Luxusgemüse

Gepfefferte Preise zum Start der Spargelsaison

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Nicole Dolif
Bereits Ende März waren auf den Beelitzer Feldern von Jürgen Jakobs die ersten Spargelspitzen zu sehen.

Bereits Ende März waren auf den Beelitzer Feldern von Jürgen Jakobs die ersten Spargelspitzen zu sehen.

Foto: Jens Kalaene / ZB

Bis zu 20 Euro kostete ein Kilo Spargel mitunter. Warum das Gemüse so teuer ist – und wann die Preise fallen werden.

Berlin. Die Spargelsaison ist eröffnet – doch wer schon zu Ostern das weiße Stangengemüse auf dem Tisch haben wollte, staunte nicht schlecht: Bis zu 20 Euro pro Kilo kann Spargel zur Zeit kosten. Bleibt das Gemüse in diesem Jahr so teuer?

„Die Preise waren jetzt tatsächlich mit einem Kilopreis zwischen 17 und 20 Euro ziemlich hoch“, bestätigt Spargelbauer Jürgen Jakobs, der auch zum Vorstand des Verbandes der Ostdeutschen Spargel- und Beerenobstanbauer (Vosba) gehört. „Das liegt vor allem daran, dass die Ernte vor Ostern noch nicht so reichhaltig war und das Gemüse deshalb etwas knapp.“ Hinzu kämen aber auch noch die gestiegenen Energiekosten, mit denen die alle aktuell zu kämpfen hätten. Diese würden sich bei den Spargelbauern vor allem beim Transport des Gemüses bemerkbar machen.

Preise um 13 bis 15 Euro pro Kilo erwartet

Doch schon in den nächsten Tagen rechnet Jakobs damit, dass die Preise fallen. Der Spargel sei über Ostern schon gut gewachsen. „Der Kilopreis für die beste Qualität wird dann zwischen 13 und 15 Euro liegen“, so Jakobs, „wir verkaufen bei uns am Hof bereits jetzt den Spargel für 12,90 Euro pro Kilo.“ Damit liege der Preis in etwa so hoch wie im Vorjahr.

Im nächsten Jahr rechnet Jakobs allerdings mit einem Anstieg der Preise. Denn dann werde sich der höhere Mindestlohn voll auswirken. Er steigt zum 1. Juli von aktuell 9,82 Euro auf 10,45 Euro, ein weiterer Anstieg auf zwölf Euro pro Stunde ist ab 1. Oktober vorgesehen. „Wie wir damit umgehen, müssen wir dann im nächsten Jahr sehen“, sagt Jakobs, „aber ich fürchte, da wird es einen Preisanstieg geben, den der Verbraucher deutlich merken wird.“

Rund 3000 Saisonarbeiter aus Osteuropa

Nach Angaben des Gartenbauverbandes Berlin-Brandenburg ist Spargel angesichts der Fläche die bedeutendste Gemüsekultur im Land. 2021 wuchs das kalorienarme Gemüse auf fast 3900 Hektar – das sind jedoch 100 Hektar weniger als 2020. 21.100 Tonnen wurden geerntet, sechs Prozent mehr als 2020. Auch in diesem Jahr rechnen die Spargelbauern mit einer guten Ernte.

Die Saisonarbeitskräfte sind dafür auch bereits eingetroffen, allein in der Beelitzer Region sind das etwa 2500 bis 3000 Arbeiter aus Osteuropa. Auch Jakobs beschäftigt für die Erntezeit 380 Mitarbeiter aus Polen und Rumänien. Es sei leichter als in den vergangen beiden Jahren, in denen die Pandemie den Einsatz der Erntearbeiter erschwert habe. „Ein Großteil der Coronamaßnahmen sind ja nun weggefallen“, sagt Jakobs, „und alle Arbeiter bei uns sind geimpft angereist.“ Außerdem habe sein Betrieb auch noch viele Tests für die Mitarbeiter übrig. „Wer sich dann sicherer fühlt, kann sich natürlich testen“, sagt Jakobs.