Fler

Prozess gegen Rapper Fler erneut verschoben

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Fler, bürgerlich Patrick Losensky, sitzt im Saal des Amtsgerichts Tiergarten (Archivbild).

Fler, bürgerlich Patrick Losensky, sitzt im Saal des Amtsgerichts Tiergarten (Archivbild).

Foto: Paul Zinken / dpa

Eigentlich sollte sich Fler ab Freitag wegen einer Reihe von Straftaten verantworten. Nun wurde der Prozess erneut verschoben.

Berlin. Der Prozess gegen den Rapper Fler vor dem Amtsgericht Tiergarten wurde erneut verschoben. Wegen der Erkrankung eines Verfahrensbeteiligten könne er am Freitag nicht stattfinden, teilte die Pressestelle der Strafgerichte am Donnerstagvormittag mit. Es ist bereits der dritte Anlauf, der platzte. Ursprünglich sollte die Verhandlung am 2. Februar starten.

Der 39-jährige Musiker, der bürgerlich Patrick Losensky heißt, muss sich wegen einer Reihe von Vorwürfen verantworten. So soll er im März 2020 ein Fernsehteam angegriffen und bedroht haben, als sie ihn beim Verlassen eines Geschäfts auf dem Kurfürstendamm interviewen wollten. Er soll dem Kameramann ins Gesicht geschlagen und auch eine Kamera absichtlich zerstört haben. Eine Zivilkammer des Landgerichts Potsdam hatte den Rapper dafür Mitte Februar zur Zahlung von 19.000 Euro Schadensersatz verurteilt.

Prozess gegen Fler bereits zum dritten Mal verschoben

Außerdem soll Fler mehrere Personen, darunter einen Journalisten, wüst beschimpft und bedroht haben – meist über soziale Medien. Außerdem soll er nichtöffentliche Dokumente aus Ermittlungs- und Gerichtsverfahren im Internet veröffentlicht haben, was ebenfalls strafbar ist. Die Anklage lautet unter anderem auf Beleidigung, Sachbeschädigung, verbotene Mitteilungen über Gerichtsverhandlungen.

Warum der erste Prozessbeginn Anfang Februar abgesagt wurde, ist unbekannt. Die Gründe lägen beim Gericht und könnten aus Gründen des Persönlichkeitsrechts nicht benannt werden, hieß es. Der zweite Anlauf am 18. Februar scheiterte dem Vernehmen nach an einer Erkrankung des Angeklagten selbst. Beim jetzt Erkrankten handelt es sich um eine andere Person, als beim vergangenen Mal, hieß es. Wann es nun losgehen soll, ist unklar.

Fler im März 2021 zu Bewährungsstrafe verurteilt

Es ist nicht das erste Verfahren gegen Losensky. Im März 2021 wurde er vom Amtsgericht Tiergarten zu einer Bewährungsstrafe von zehn Monaten sowie der Zahlung von 10.000 Euro verurteilt. Er wurde damals in Abwesenheit wegen sechsfacher Beleidigung, versuchter Nötigung, zweimal vorsätzlichem und einmal fahrlässigem Fahren ohne Führerschein und Beihilfe zu verbotener Mitteilung aus Gerichtsverfahren schuldig gesprochen und legte dagegen Berufung ein.

Damals ging es vor allem um einen Disput zwischen Fler und mehreren Polizisten auf dem Teltower Damm in Zehlendorf. Bei einer Führerscheinkontrolle im September 2019 beleidigte und bedrohte der Rapper einen der Beamten. Eine Videoaufnahme des Vorfalls machte anschließend im Internet die Runde. Zuletzt sagte Fler auch im Prozess gegen Clanchef Arafat Abou-Chaker und seine Brüder vor dem Berliner Landgericht als Zeuge aus.