Hilferuf der Branche

Taxi-Branche kämpft ums Überleben

Jens Anker
Die Taxibranche fürchtet um ihre Existenz.

Die Taxibranche fürchtet um ihre Existenz.

Foto: Sergej Glanze / FUNKE Foto Services

Der Mindestlohn und die Spritpreise bedrohen Taxi-Unternehmen in ihrer Existenz. Es gibt ein Krisengespräch mit Senatorin Jarasch.

Berlin. Wegen der Erhöhung des Mindestlohns und der sprunghaft steigenden Energiepreise sieht sich die Taxibranche massiv in ihrer Existenz bedroht. „Unser wirtschaftlicher Spielraum in der Taxi- und Mietwagenbranche war nie groß, aber jetzt ist er aufgebraucht“, schreibt der Bundesverband Taxi- und Mietwagen in seinem Brandbrief an das Bundesverkehrsministerium und die Verkehrsminister der Länder. „Jeder Bäcker kann über den Preis für seine Brötchen allein entscheiden, das Taxi- und Mietwagengewerbe ist auf die Entscheidungen der öffentlichen Hand in 802 Tarifgebieten in Deutschland angewiesen“, schreibt der Verband weiter.

Die Berliner Taxi-Innung unterstützt den Appell. „Jeden Tag gehen ein bis zwei Taxis unwiderruflich verloren“, sagt der Berliner Innungschef, Leszek Nagorski. „Wir können die individuelle Mobilität und auch Krankentransporte nicht mehr gewährleisten.“

Am Dienstag trifft sich die Innung deshalb zu einem Krisengespräch mit Verkehrssenatorin Bettina Jarasch (Grüne). Dabei geht es mindestens um eine kurzfristige Tariferhöhung, um die Situation für die Taxifahrer zu verbessern. Die Branche strebt aber auch an, von den Regionalisierungsmitteln des Bundes für den öffentlichen Nahverkehr zu profitieren. „Bislang sehen das die Behörden anders“, sagt Nagorski. Ohne eine Unterstützung werde es ein Taxisterben geben, befürchtet Nagorski: „Es droht die systematische Vernichtung des Taxigewerbes in Berlin.“