Bundespolizei und Berliner Polizei sind alarmiert: Am Berliner Hauptbahnhof sollen unbekannte Männer Geld geboten haben, um bestimmte Kinder oder Frauen unter den ukrainischen Geflüchteten bei sich aufnehmen zu können. Die Bundespolizei bestätigte am Sonnabend einen Bericht der Zeitung „Der Tagesspiegel“.
Wie ein Sprecher der Bundespolizei gegenüber der Berliner Morgenpost erklärte, hätten Männer den Helfern am Hauptbahnhof, die sich derzeit um die Erstversorgung der ankommenden Geflüchteten kümmern und Schlafplätze verteilen, Geld geboten, wenn ihnen bestimmte Flüchtlinge „zugeteilt“ würden. Helfern sowie Sicherheitsmitarbeitern vor Ort seien zuvor Personen aufgefallen, die bestimmte Kinder und Frauen gezielt beobachtet und auch angesprochen hätten. „Wir haben daraufhin selbst Beobachtungen gemacht“, so der Sprecher der Bundespolizei. Einigen Männern, die keiner der Hilfsgruppen zuzuordnen waren, seien Platzverweise ausgesprochen worden. Anzeigen wurden keine geschrieben, da von den Beamten keine strafbaren Handlungen festgestellt werden konnten.
Aus welchem Antrieb den Helfern Geld geboten worden war, könne man nicht sagen, so ein Sprecher der Berliner Polizei. „Darüber kann man nur mutmaßen.“ Die Beamten sind nun sensibilisiert und hätten „ein Auge drauf“. Welche Maßnahmen man ergreife, wollten die Polizeibeamten nicht sagen. Sollte es erneut zu ungewöhnlichen Situationen kommen, können sich Hilfesuchende an die Bundespolizeiinspektion im Berliner Hauptbahnhof wenden, telefonisch zu erreichen unter 030 20622930.
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