Statistik

Mehr Russen und Ukrainer in Berlin

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Jessica Hanack
Zahlreiche Menschen demonstrieren am Donnerstag vor dem Brandenburger Tor gegen den russischen Angriff auf die Ukraine.

Zahlreiche Menschen demonstrieren am Donnerstag vor dem Brandenburger Tor gegen den russischen Angriff auf die Ukraine.

Foto: Kay Nietfeld / dpa

Das Amt für Statistik weist steigende Zahlen aus. Asylanträge gab es bisher nur wenige.

Berlin. „Einmal mehr kann Berlin die Stadt der Freiheit sein“, zitierte die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Berlin Partner ihren Chef Stefan Franzke auf Twitter. Denn hier, so Franzke weiter, würden 26.000 Russen und 13.000 Ukrainer friedlich zusammen arbeiten und leben. Exakt weist das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg in der Bevölkerungsfortschreibung für November 2021 gut 25.700 Russinnen und Russen aus, die in Berlin leben. Davon sind rund 9900 Männer und 15.800 Frauen. Ukrainische Staatsangehörige wurden insgesamt knapp 13.700 registriert. Auch unter ihnen sind die Mehrheit Frauen, nämlich knapp 8600. Zur Einordnung: Insgesamt lebten zu dem Zeitpunkt knapp 741.000 Ausländer in Berlin.

Die Statistiken zeigen auch, dass die Zahl der Menschen aus Russland und der Ukraine, die in Berlin leben, zuletzt leicht gestiegen ist. Ende des Jahres 2020 waren es noch 24.800 Russen und knapp 13.000 Ukrainer in der Stadt. Für diesen Zeitpunkt lässt sich auch die Altersstruktur der Menschen ablesen: Der größte Anteil für beide Nationen entfällt auf die Altersgruppe der 30- bis 40-Jährigen. Minderjährig sind knapp 3800 der in Berlin lebenden Russinnen und Russen sowie gut 1500 Ukrainerinnen und Ukrainer. In Brandenburg lebten laut Bevölkerungsfortschreibung Ende November 2021 gut 10.200 Russen und 4.200 Ukrainer. Insgesamt registrierte das Statistikamt dort rund 139.000 Ausländer.

Mehr Asylanträge erwartet

Berlin ist aber natürlich auch ein Reiseziel für Menschen, die in der Ukraine oder in Russland leben. Der Beherbergungsstatistik von Visit Berlin zufolge kamen zwischen Januar und November 2021 gut 16.100 Ukrainerinnen und Ukrainer nach Berlin – pandemiebedingt erwartungsgemäß deutlich weniger als es noch 2019 waren. Der Rückgang lag demnach bei fast 72 Prozent. Aus Russland wurden gut 11.000 Touristinnen und Touristen gezählt, hier betrug das Minus gegenüber dem Jahr 2019 sogar bei gut 93 Prozent.

Asylanträge aus der Ukraine hätten bislang eine untergeordnete Rolle gespielt, sagt Sascha Langenbach, Sprecher des Landesamts für Flüchtlingsangelegenheiten: Dieses Jahr seien es zehn im Januar und bislang 16 im Februar gewesen. Aber der Sprecher meint auch: „Das wird sich mit Sicherheit ändern.“ Geflüchtete hätten bislang etwa zur LGBTQ-Community gehört, seien also beispielsweise schwul, lesbisch oder transsexuell. Das gehöre auch zu den Fluchtgründen für Menschen aus der Russischen Föderation, so Langenbach. Von dort haben in 2022 bislang 46 Menschen in Berlin einen Asylantrag gestellt.