Berlin. Kurz vor Weihnachten überraschte Tegel-Entwickler Philipp Bouteiller mit der Nachricht, sich Ende März von Berlins größtem Bauvorhaben zurückziehen zu wollen. Seit April 2012 hatte der 53 Jahre alte Bouteiller die Tegel Projekt GmbH geleitet. Der Abschied, kurz bevor es mit den Bauarbeiten für die Nachnutzung des Flughafens TXL so richtig losgeht, komme für ihn nach zehn Jahren zum richtigen Zeitpunkt, sagte er damals der Berliner Morgenpost – verriet aber nicht, was er für die Nach-Tegel-Zeit plant.
Wie die Artprojekt Unternehmensgruppe am Donnerstag mitteilte, wird Bouteiller ab 1. April geschäftsführender Gesellschafter der Artprojekt Entwicklungen GmbH und das Unternehmen künftig gemeinsam Thomas Hölzel und Alexandra Gräfin von Stosch leiten. „Ich freue mich sehr, mit Professor Philipp Bouteiller einen höchst kreativen, sehr erfahrenen und engagierten Mitstreiter gewonnen zu haben“, schreibt Hölzel in einer Mitteilung.
„Meine wesentliche Aufgabe ist erfüllt“
Das Projekt TXL sei gut aufgestellt, international bekannt, die ersten Bebauungspläne festgesetzt „und meine wesentliche Aufgabe ist erfüllt“, begründet Bouteiller den Wechsel. Er werde sich nun „privatwirtschaftlich für eine bessere, nachhaltigere und sozialere Zukunft“ einsetzen. Das 1985 gegründete Unternehmen hat nach eigenen Angaben bereits Projekte mit einem Gesamtvolumen von mehr als zwei Milliarden Euro realisiert, beschäftigt 160 Mitarbeiter und hat aktuell mehrere Vorhaben in der Pipeline, darunter am Teltowkanal in Tempelhof den „FoodCampus Berlin“. Der Spatenstich für das 200-Millionen-Projekt, in dem Forscher an der Ernährung der Zukunft arbeiten werden, soll Ende April erfolgen.
Nachfolgerin Bouteillers bei der Tegel Projekt soll die erst kürzlich verpflichtete Managerin Gudrun Sack werden, die zum 1. April die alleinige Geschäftsführung übernimmt.