Berlin. Die Stürme „Ylenia“, „Zeynep“ und „Antonia“ der vergangenen Tage haben den Berliner Wäldern stark zugesetzt und zahlreiche Bäume entwurzelt oder umgeknickt. Dadurch sind 10.000 Kubikmeter an Schadholz entstanden, teilte die Senatsumweltverwaltung mit.
„Eine genaue Zahl an beschädigten Bäumen kann nicht genannt werden, weil es sich beim Großteil der Schäden eher um abgebrochene Äste oder Seitenäste denn um gänzlich entwurzelte Bäume handelt“, erklärt Derk Ehlert von der Senatsumweltverwaltung, „die Holzschäden werden daher in so genannten Festmetern gemessen.“ Die Sturmschäden verteilten sich über alle vier Berliner Forstämter Grunewald, Köpenick, Pankow und Tegel, wobei die einzelnen Reviere sehr unterschiedlich betroffen seien.
Die bisher festgestellten Schäden liegen nach erster Einschätzung deutlich unter denen der Stürme Kyrill (2007) oder Xavier (2017). Vom Sturm betroffen seien in Berlin vor allem Einzelbäume als auch kleine Baumgruppen gewesen, wodurch es im Gegensatz zu anderen Bundesländern nicht zu großflächigen Schäden gekommen ist. Das Sturmereignis habe besonders Kiefern und Fichten angegriffen. „Sie bieten bei Winterstürmen durch ihr volles Nadelkleid mehr Angriffsflächen als winterkahle Laubbäume“, heißt es aus der Senatsumweltverwaltung.
Berliner Wälder: Aufräumarbeiten noch bis in den März hinein
„Auffallend ist bei den umgeknickten und entwurzelten Bäumen der hohe Anteil an bereits geschwächten Bäumen“, sagt Ehlert. Durch die extremen Dürrejahre 2018 bis 2020 käme es vermehrt zu Vitalitätsverlusten bei allen Baumarten, die daher bei solchen Sturmereignissen eine geringere Standfestigkeit hätten beziehungsweise zu Astbruch neigten.
Zurzeit sind die Beschäftigten der Berliner Forsten mit dem Räumen der Straßen und Wege und mit der Herstellung der Sicherheit in den Revieren beschäftigt. Das abtransportierte Holz wird anschließend in den allermeisten Fällen wieder verwendet, heißt es. „Diese Aufräumarbeiten in den Berliner Wäldern werden noch einige Tage in Anspruch nehmen, mindestens bis in den März hinein“, glaubt Ehlert.
Er rät den Menschen weiterhin dringend davon ab, im Wald spazieren zu gehen. „Beim Betreten des Waldes ist weiterhin besondere Vorsicht geboten“, warnt Ehlert, „mit herabstürzenden Ästen und Kronenteilen oder dem Umstürzen vorgeschädigter Bäume ist auch bei schönem Wetter noch zu rechnen.“
Berliner Bezirke unterschiedlich stark betroffen
In den Berliner Bezirken fällt die Sturmbilanz höchst unterschiedlich aus. Während Spandau über 300 umgefallene und beschädigte Bäume meldete, zählte Mitte 69 geschädigte Bäume im öffentlichen Straßenland und in Parkanlagen. In Steglitz-Zehndorf sind grob 1000 Bäume beschädigt, zum großen Teil Nadelbäume in Waldparkanlagen, Fichten auf Friedhöfen und Kiefern an den Straßen. Im Bezirk Treptow-Köpenick wurden insgesamt 151 Schäden an Bäumen in Grünanlagen und an Straßen gemeldet, darunter 94 „Totalschäden“. Dazu zählten umgestürzte, entwurzelte oder stark beschädigte Bäume.
Dem Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg wiederum waren am Mittwochnachmittag lediglich fünf Schäden bekannt. Betroffen waren eine Silberlinde an der Skalitzer Straße und eine weitere an der Wiener Straße. Durch letztere wurden ein Fahrrad und zwei PKW beschädigt. An der Warschauer/Revaler Straße in Friedrichshain kippte eine Kirschpflaume um. In Kreuzberg gab es darüber hinaus einen Astbruch und einen Stämmlingsausbruch.
„Die Zahlen variieren von ein paar Dutzend bis zu mehreren Hundert“, so Ehlert. „Sie sind stark abhängig von der Fläche und ob es sich um einen Innen- oder einen Außenbezirk handelt.“ Besonders betroffen seien dementsprechend die waldreichen Stadtteile von Steglitz-Zehlendorf, Spandau, Treptow-Köpenick und Reinickendorf.