Die Versuche, in Berlin Wein anzubauen, waren bisher nur von mäßigem Erfolg gekrönt. Macht sich allerdings eine Berlinerin auf in den Kaiserstuhl, um dort ein eigenes Weinhaus zu gründen, sieht die Sache schon ganz anders aus. Beim Morgenpost-Onlinetasting im Februar ist Bettina Schumann zu Gast bei Anja Schröder von „Planet Wein“.
Seit 2015 arbeite sie als Beraterin für Weingüter und große Winzergenossenschaften im In- und Ausland und erfüllte sich parallel gemeinsam mit ihrer Frau, Sommelière Melanie Panitzke, den Traum vom eigenen Wein. Die Trauben dafür werden zwar in Baden-Württemberg angebaut, Namen wie „Dit is der Clou von’t Janze“, „Mittenmang“ oder „Famose Schose“ lassen aber bei jeder Flasche die Berliner Handschrift erkennen.
Ebenfalls mit dabei sind zwei alte Bekannte aus dem Experten-Kosmos von Anja Schröder: Weinkritiker Felix Bodmann und Miriam Kebe von der Feinkosthandlung „Kebe Living“. Aus ihrem Laden in Lichterfelde stammt nicht nur ein Mango-Dattel-Chutney, von dem später noch die Rede sein wird, es wird auch von dort gesendet und gemeinsam gekocht. In Ihrer Genussbox findet sich deshalb auch eine kurze, ergänzende Einkaufsliste und die passenden Rezepte. Natürlich funktionieren alle Spezialitäten aber auch ganz entspannt als Dipp zu Brot, Käse oder Gemüse.
Weine mit Berliner Seele aus Baden-Württemberg
Den ersten Wein, der Weiße Burgunder „Bis in die Puppen“, öffnen Sie am besten gleich zu Beginn. „Der Schnippelwein“, sagt Anja Schröder, „den süppelt man so nebenher.“ „Ein Selbstläufer“, sagt auch die Winzerin, „den man eben bis in die Puppen trinken kann.“ Der leichte Weiße mit blumig-schmelziger Nase bringt zum Auftakt sanfte Säure und einen Hauch Holz ins Glas. Als Begleitung hat Schröder Avaa Verjus gewählt – Saft unreifer Weintrauben und laut den Berliner Produzenten die bekömmlichere Alternative zu Essig und die regionale Antwort auf Limetten- und Zitronensaft. In vielen Bars mit nachhaltigem Anspruch kommt Avaa Verjus bereits anstelle von Zitrusfrüchten in den Shaker. Mit Sodawasser und Minze kann er als alkoholfreier Aperitif genossen werden, erklärt Anja Schröder.
Wer mitkochen möchte, rührt mit Olivenöl, Ziegenjoghurt und Pinot-Grigio-Weinaufstrich von Hannah & Paula’s ein Salatdressing an. Das Glas mit dem Gelee, das zwei Berlinerinnen nach einem langen Barabend als Revolution auf dem Frühstückstisch, zu Käse, Pfannkuchen oder zum Kochen erdachten, wird ebenfalls als Begleiter der ersten Flasche direkt zu Ihnen nach Hause geliefert. Anders als viele Konkurrenzprodukte schmeckt der Aufstrich, den es auch als Merlot, Cabernet Sauvignon oder Rosé gibt, tatsächlich intensiv nach Wein. Mit einem Weinanteil von über 70 Prozent kein Wunder. Industrielle Zusatzstoffe braucht es dafür nicht, als Schwunggeber am Morgen ist dafür ein Restalkoholgehalt von vier Prozent enthalten. „Genau das Richtige fürs Frühstück im Homeoffice“, sagt Anja Schröder.
Morgenpost-Onlinetasting mit Anja Schröder von „Planet Wein“ für zu Hause
Als nächstes öffnen Sie den Grauen Burgunder „Dit is der Clou von’t Janze“. Wer kochen möchte, hat jetzt im Idealfall schon den Salat fertig stehen und die Hähnchenbrust in der Pfanne. Dazu verrührt Anja Schröder als Dip das Mango-Dattel-Chutney von Miriam Kebe ebenfalls mit Ziegenjoghurt. Die süß-saure Soße mit orientalischen Noten ist allein genossen noch intensiver und schärfer und eignet sich hervorragend zu Brot, Gemüse oder Käse.
Köche und Snacker treffen sich dann wieder beim Wein. Der schimmert kupferfarben im Glas und zeigt, so Anja Schröder, „was Grauburgunder alles kann“. Einiges, wie sich schnell herausstellt. Mineralig und blumig an der Nase, Frucht und Säure am Gaumen. Oder wie es Bettina Schumann ausdrückt: „Ein Wein für den Tanz auf dem Vulkan, alles andere als eine Graue Maus, sondern eine farbenfrohe Dragqueen.“
Entspannt für alle Beteiligten wird es ganz zum Schluss. Die Kalbsbolognese vom Gut Kerkow in der Uckermark muss zum Verzehr nur noch erwärmt werden. Wer möchte, kocht sich dazu Nudeln, alle anderen dippen mit Brot oder genießen den satten, würzig-tomatigen Geschmack einfach mit einem großen Löffel. Allein die Gourmets verfeinern noch mit Möhren und eigenen Lieblingsgewürzen für die Bolo nach eigenem Geschmack. Notwendig ist es nicht. Das Produkt von der Bio-Fleischerei orientiert sich ganz ohne Schnickschnack am Hausmannskost-Klassiker.
Ins Glas kommt dazu ein Rotwein, genauer gesagt der Blaue Spätburgunder „Achtkantig“ vom Weinhaus Schumann. Ein heller Roter mit puristischer Beerennase, 100 Prozent im Holzfass ausgebaut. „Mit Biss und Würze zeigt meine Diva ihr Temperament. Dufte Ecken und Kanten machen den Wein schlagfertig“, sagt die Produzentin Bettina Schumann. „Der schmeißt dir achtkantig raus. Mutigen Weintrinkern und denen, die es werden wollen empfehle ich: Einschenken! Hinsetzen! Abwarten!“
Das Online-Event – so funktioniert’s
- Ein Genuss-Paket mit jeweils einmal Weisser Burgunder, Grauer Burgunder und Blauer Spätburgunder vom Weinhaus Bettina Schumann mit korrespondierenden Delikatessen ausgewählter Manufakturen gibt es für 99,90 Euro bequem zum Termin nach Hause geliefert (bei Bestellung bis zum 14. Februar 2022) oder zum Abholen bei „Planet Wein“, Mohrenstraße 30 (Eingang Charlottenstraße), 10117 Berlin (bis zum 19. Februar 2022).
- Bei Selbstabholung erhalten Sie eine zusätzliche kleine Überraschung.
- Bestellungen unter morgenpost.de/onlinetasting. Der Link für das Online-Event kommt mit dem Genuss-Paket. Das Event kann aber auch jederzeit im Nachgang abgerufen werden.
- Das Live-Tasting findet am 20. Februar 2022 um 18 Uhr statt und dauert circa 1,5 Stunden.
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